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Aktualisiert: 23. November 2025
Er hatte sich schon manchen Tag mit gleichgültiger Ruhe in der Zelle befunden, weil es ihm gelang, sich in die Ueberzeugung hineinzubannen, er sei ein Todter, besitze keinen Anspruch mehr auf das Leben und bleibe ein wandelnder Schatten mit vermodertem Herzen, so lange es einer Macht gefalle, die er nicht kannte und von der er nichts forderte.
Vier Monate schmachtet er in einer Zelle der Sankt-Pauls-Festung, ohne das Verbrechen zu ahnen, dessen man ihn beschuldigt: Teilnahme an den Diskussionen einiger aufgeregter Freunde, die man übertrieben die Petraschewskysche Verschwörung genannt hat, ist sein ganzes Delikt, seine Verhaftung zweifellos ein Mißverständnis.
Während sie hin und her ging, kam der Geistliche in die Zelle, ein milder Mann, der die Sünder gnädig mit Worten bedachte und die Gnade nach dem Maß der Buße verteilte.
Um dieser Vergeistigung allen möglichen Vorschub zu leisten, ließ der Pater Kellermeister seinem hochwürdigen Amtsbruder gleichzeitig einen ungeheuern Krug, der niemals geaicht worden war, auf seine Zelle bringen. Ihn sollte ein sagenhafter Pater des Klosters vor vier oder fünf Jahrhunderten in drei Zügen geleeret haben und sollte darauf eines seligen Todes verblichen sein.
Und endlich, wenn er zu Hause war, wollte er seinen Pestalozzi lesen. Er kam heim und schlug ihn auf bei der »Abendstunde eines Einsiedlers«. »O, meine Zelle, Wonne um dich her!« Das fügte sich gut zu dieser Stunde. Er schaute sich um in seiner Kammer und dachte: O, meine Zelle, Wonne um dich her! XXXIV. Kapitel. Bewegt sich zwischen Pestalozzi und Herrn Quasebarth.
Nimmt man den Deckel von der Zelle ab, so findet man die ausgewachsene, aber noch nicht in eine Nymphe verwandelte Bienenlarve meist, ja in der Regel, in verkehrter Stellung, d. h. mit dem Kopfende nach dem Boden der Zelle gerichtet, liegen, eine bräunliche Farbe angenommen.
In diesem Zustande bleibt die Masse noch fünf Tage, dann fängt sie an allmählich immer dickflüssiger zu werden, bis sie nach weiteren fünf Tagen zu einer harten dunkelbraunen Masse an den Boden und den Wandungen der Zellen eintrocknet. Die eingetrocknete Masse pflegt gewöhnlich ein Viertheil der Zelle auszufüllen.
Atemlos stand Oldshatterhand im Festungsgraben. Von dieser Stunde an war er aus Würzburg verschwunden. In der Stadt ging das Gerücht, in dem eine Stunde weit vom ,,Zimmer" entfernten Nonnenkloster ,,Himmelspforten" sei in der Zelle der Oberin hinter dem Schrank Rauch aufgestiegen. Fünftes Kapitel Oldshatterhand, auf dem Wege nach Amerika, schritt auf der Landstraße hin. Im Tale lag Würzburg.
Wenn alles Leben nichts anderes ist, als der Stoffwechsel der lebendigen Substanz, so bedeutet der Tod der Zelle, das Erlöschen des Lebens in ihr, daß der Stoffwechsel der Zelle aufgehört hat. Und eine Leiche ist eine Zelle, die nicht mehr den Stoffwechsel hat, den wir Leben nennen. Aber damit ist doch noch nicht alles über die Leiche gesagt.
Nun zeugt und keimt es unaufhörlich, Zelle um Zelle des Mutterbodens, die Gefäßhäutchen, die Saftlückenauskleidungen, die Nerven, die Bindegewebszellen, sie produzieren von beiden Seiten des Wundspaltes her ein Chaos sich umschlingender, durchwachsender, mit den Fühlern verschmelzender, junger Brut, die scheinbar regel- und ziellos vorwärtsstrebt gegen das jenseitige Ufer.
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