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Aktualisiert: 27. Juli 2025


Das wußte Wynfried noch. Früherda war er seinem Vater auch lieber in scheuer Ferne aus dem Weg gegangen. Und er dachte besonders noch an das Elend der allerersten Zeit nach seiner Heimkehrund wie nur die Scham und die Angst vor seines Vaters Kritik ihn vom Selbstmord abgehalten hatte. Wie weit und unbegreiflich lag das zurück.

Er wußte, gerade wie die junge Frau, daß sich die festgefügten Lebensverhältnisse nicht zerreißen ließen. Er ahnte gleich ihr, daß Wynfried sich dagegen wehren würde, seine Ehe zu lösen, denn er war offenbar im Begriff, sich in seine Frau zu verlieben. Ahdürfte er doch die holde Frau gegen diese Liebe schützen! Aber er war machtlos.

»Kluglobte er. »Und Wynfried hat es ja heute wirklich nicht in der Handwenn zum Beispiel Flaute eingetreten sein sollte

»Möchte er gerettet werdensprach der alte Herr leise vor sich hin. Aber nun wollte er zur Ruhe. – Was? Gerade schlug die Uhr auf der Diele. – Einen Schlag? Dunkel und volltönig? Halb eins! Wo blieb nur Wynfried?

Ihr treues Fräulein von Gerwald, das ihr gar nicht mehr aus Liebedienerei, sondern aus völlig gelungenem Einleben heraus stets nach dem Munde sprach und ihre Stimmung immer erriet, sah bedeutungsvoll und innig zu ihr hinüber. Die Gerwald saß neben Wynfried.

Aber nun könnte wohl aus der Angewohnheit ein Recht werden, wenn Sie die Frage bejahen, die mein Sohn heute nachmittag an Sie richten wird. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, Sie, meine liebe Klara, darauf vorzubereiten, daß er zu Ihnen kommen wird. Heute, weil es Mittwoch ist, brauchen Sie nicht zum zweitenmal zur Schule. Wynfried darf also darauf rechnen, Sie zu Hause zu finden.

Sie legte ihre Wange sacht auf seinen Scheitel und ihren Arm um seine Schulter. »Es war wohl ein bißchen vielsagte sie leise, »ich hätt’ die Feier lieber im kleinen Kreis gehabt.« »Ich auch, aber das ist Wynfried. Man muß ihm zu Willen sein.« »O jaimmerimmersprach Klara. Ganz unbeweglich, auf das Haupt des Alten geneigt, stand sielangelange.

Auch gehört Liebe dazuund seine Frau hatte wohl, außer zu sich selbst, keine Liebe gehabt. Nicht einmal zu Wynfried, obschon es so aussah, als vergöttere sie den Sohn. Solche mütterliche Affenliebe ist bloß eine etwas verwickeltere Form von Selbstsuchtdas wußte der alte Herr längst, obschon er keine Neigung zu Betrachtungen gehabt hattefrüher, denn jetzt kam ihn, gegen seinen Willen, oft genug das Philosophieren an

Er mußte sich Mühe geben, nicht mehr zu sagen. Wynfried horchte ein Weilchen stumm ihren Worten nach ... Er fühlte so beklemmend, daß er, der Sohn und Erbe, seinem Vater und dem Ganzen hier ferner und fremder war als dieses Mädchen, das mit allem unlöslich verwachsen schien ... Er bekam eine Ahnung, daß seines Vaters Wunsch noch in anderen Dingen wurzelte als in dem Verlangen, des Sohnes Leben in Ordnung zu bringen und gleichzeitig die Tochter einer vielleicht einst geliebten Frau zu versorgen

Gottlob, Leupold oder sonst irgend jemand kam, und das half sofort, die Stimmung und das Gespräch in das Alltägliche hinüberzubringenwie es eben für den noch Schonungsbedürftigen am besten war. Sie wandte sich um und wußte auf der Stelle: der da herankam, das war Wynfriedder Sohn. Viele Jahre hatte sie ihn nicht gesehen und kaum je wirklich mit ihm gesprochen.

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