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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Als er weg war, machte der Wulfsbauer sein dümmstes Gesicht und ging bald hier, bald dahin, gleich als wüßte er nicht, wo er vor Langerweile bleiben sollte. Auf einem Fensterbört lag ein Pulverhorn und ein Kugelbeutel; als niemand hinsah, warf er beides über den Zaun unter den Hollerbusch. Dann sah er sich so lange um, bis er eine Büchse fand, und die besorgte er auch beiseite.
Der Wulfsbauer fand, das er kein schlechtes Geschäft gemacht hatte, als er diesen Mann auf der Haide aufsammelte, allein schon, weil die Bäuerin immer einen von ihrer Art bei der Hand hatte, wenn Wulf über Land mußte, was immer öfter der Fall war; denn das mit dem Frieden, das war wie der Rauhfrost auf der Haide gewesen und lange vergessen, und es wurde schlimmer denn je.
Sie wehrte sich, aber der Kerl lachte und wollte sie vor sich herstoßen. Da ritt der Wulfsbauer hin, langte den Mann am Hosenbund hoch und setzte ihn so unsacht in einem Schlehbusch, daß der Lümmel für das erste darin blieb.
»So, nun sind wir unter uns, jetzt gebe ich einen aus,« lachte der Wulfsbauer, als das Flett sauber war, und dann fragte er das Mädchen leise: »Du hast nun wohl Angst vor uns gekriegt?« Sie sah ihn mit blanken Augen an und schüttelte den Kopf. »Na, denn wollen wir vespern, und darauf werden wir das Schlafen nötig haben, vorzüglich du, wo du dazu in der letzten Zeit nicht gekommen bist.
Der Spruch aber, den Harm Wulf in den Torbalken hatte einhauen lassen, hieß: »Helf dir selber, so helft dir unser Herre Gott.« Das gefiel manch einem erst nicht recht. Aber als dann der Wulfsbauer seine Hausrichte gab, wurden sie anderer Meinung. Alles war eingeladen, was im Bruche wohnte und noch allerlei Freundschaft aus der Haide.
Er sorgte dafür, daß es oft genug einschlug, denn seitdem der Wulfsbauer befreit war, hatte er das Leit in die Hand nehmen müssen, und das hatte er gern getan, denn das Ackern hatte doch keinen Zweck mehr. Kaum war der Hafer unter Dach und Fach, so fraßen ihn fremde Pferde, und wer Brot backte, der tat es für andere Leute.
Der Wulfsbauer untersuchte den Einschuß. »Weißt du was, Drewes,« meinte er, »was das beste ist? Wir tragen dich zu mir. Einmal ist es bis dahin der ebenste Weg und dann liegst du da am ruhigsten, und hast außerdem die beste Pflege, denn was meine Frau ist, die versteht sich auf sowas vorzüglich.«
Es mochte eine Stunde vergangen sein, da flüsterte der Wulfsbauer: »Paß auf, Gustel, gleich geht es los!« Damit hing er sich den Bleiknüppel über das Handgelenk und spannte die Pistolen.
Er scheute sich vor keiner Arbeit, soweit sie sich für ihn schickte, und mehr als einmal sagte der Wulfsbauer zu ihm: »Wie ein Knecht braucht ihr nun gerade nicht zu arbeiten.« Aber dann bekam er jedesmal zu hören: »Glaubt er, Wulfsbauer, daß mir das bei den Leuten nicht nützt, wenn ich grabe und rode wie sie selber? Und außerdem; es macht mir Freude; bin ich doch auch eines Bauern Sohn.«
Der Wulfsbauer hatte wohl gefunden, daß Drewes ganz ausgezeichnet geredet hatte und daß er in allem recht hatte, aber so ganz war er nicht bei der Sache; er dachte an seine Frau und die Kinder und daß es bei Kleinem Zeit für ihn würde, nach Hause zu reiten, damit er es nicht verpasse, wenn die Kröten zu Bette gebracht würden.
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