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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Winnetou bot nach langem Besinnen einen Pfennig, zog aber die Hand, mißtrauisch geworden, sofort wieder zurück, als er die Wurst wirklich so billig bekommen sollte. ,,Gelt, es ist etwas nit richtig mit der Wurst?" ,,Sie ist ganz frisch, vom Metzger Fritz. Die andere hab ich schon gegessen." ,,Sag erst: Auf Ehr und Seligkeit; sonst glaub ich's nit." ,,Auf Ehr und Seligkeit, die Wurst ist frisch."

,,Wir könnten's eigentlich jetzt schon stützen, meinst nit?" fragte Winnetou und nahm ein Streichholz aus der Schachtel. Sie steckten das Streichholz zum Stengelchen in die Erde und banden es daran fest. Aber der Druck wich nicht aus Oldshatterhands Brust. Auch Winnetou sah nachdenklich drein. Beide dachten jetzt nicht an das Pflänzchen, sondern in die Zukunft. Das Pflänzchen blieb klein zurück.

,,Eine Wurst hast du doch schon gegessen? Dann hast du eine Todsünde begangen", sagte Winnetou langsam, in tiefem Entsetzen. Winnetous Familie war streng katholisch. In seinem uralten Vaterhause brannten die ewigen Lichtchen Tag und Nacht vor den Betpulten. ,,Gegessen hab ich sie, aber wenn du willst, kann ich dir zeigen, wo sie jetzt ist. Beim heiligen Kilian liegt sie."

Oldshatterhand war jetzt viel mit der Roten Wolke zusammen, nachdem er vergebens versucht hatte, die Freundschaft mit Winnetou zu erneuern, der täglich zu den Mönchen aufs ,,Käppele" ging. Er half der Roten Wolke Rüben stecken, Salat pflanzen und zeichnete in der Vesperpause Blumen ab, während die Rote Wolke Rollen studierte. ,,Schauspielkunst ist eine göttliche Kunst.

,,Morgen früh muß ich's ja schon abliefern, sonst muß ich vier Pfennig mehr Leihgebühr bezahl . . . Höchstens müßt du's gleich les . . . Wir gehn jetzt in die Weinwirtschaft ,Zum Lochfischer'. Kommst halt nach, wennst's ausgelesen hast." Winnetou griff nach dem Buch. Die Räuber stiegen den Schloßberg hinunter. Die Sonne war untergegangen.

Der bleiche Kapitän, Falkenauge, Oldshatterhand und der Duckmäuser saßen in der ersten Bank; in der letzten Bank saßen der König der Luft, die Rote Wolke und der Schreiber. Die andern Mitglieder der Räuberbande waren unter den übrigen Schülern verstreut. Winnetou lag fiebernd zu Hause im Bett.

Des Schreibers Ansehen wuchs, denn er war mit ganzer Seele dabei und immer betrunken. Die Zusammenkünfte im ,,Zimmer" wurden zum Entsetzen Oldshatterhands nicht mehr ganz regelmäßig eingehalten. Die Räuber lagen auf dem Schloßbergrasen in der Sonne und warteten auf den bleichen Kapitän. Winnetou kaute nachdenklich Gras.

Im ersteren Blatte begann ich sofort mit "Winnetou", nannte ihn aber einem anderen Indianerdialekt gemäß einstweilen noch In-nu-woh. Ich war überzeugt, daß diese beiden Blätter eine Zukunft hätten, und ich bildete mir ein, für eine ganze Reihe von Jahrgängen Redakteur bleiben zu können. Da gab es Raum und Zeit genug für das, was ich wollte.

Vielleicht hilft's." ,,Ich glaub nit, daß es was hilft", meinte Oldshatterhand. Da trat die Menge, ,,Gelobt sei Jesus Christus" murmelnd, zur Seite: neben einem hohen Mönch kam Winnetou geschritten in der weißen Ministrantenstola, das qualmende Weihrauchfaß schwingend. Erfreut wollte Oldshatterhand ihn anrufen, und schwieg betroffen, denn Winnetou senkte den Kopf und ging vorüber.

Ungeduldig hob Winnetou den feinen Knabenkopf, in dem die großen Augen schwarz wie heißer Asphalt glänzten. ,,Ach, Unsinn ist alles, was der Mager da von einer Kugel faselt . . . Wenn wir aber Würzburg einäschern", fuhr er heftig fort, ,,ehe wir von hier abfahren, und du meinst, dann müßten wir das Herz der Stadt anzünden, so wäre das der Vierröhrenbrunnen, denn der ist in der Mitte.

Wort des Tages

zähneklappernd

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