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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Nachdem sie lange gelärmt hatten, setzten sie sich in einen Lehnsessel, der gerade Wilhelmen gegenüber am Tische leer geblieben war. "Bleibt von dem Sessel weg!" rief Serlo, "er steht vermutlich für den Geist da; wenn er kommt, kann's euch übel gehen." "Ich fürchte ihn nicht", rief Mignon; "kommt er, so stehen wir auf. Es ist mein Oheim, er tut mir nichts zuleide."

Er bereitete Wilhelmen einen Platz auf einem Tische, den er in eine Ecke schob; Philine ließ ihren Koffer danebenstellen und setzte sich drauf. Jeder drückte sich, so gut er konnte, und der Jäger begab sich weg, um zu sehen, ob er nicht ein bequemeres Quartier für das Ehepaar ausmachen könne. Kaum war er fort, als der Unwille wieder laut zu werden anfing und ein Vorwurf den andern drängte.

Er bezeugte viel Freude, Wilhelmen wiederzusehen, stand auf und reichte ihm die Hand und sagte: "Sie sehen, daß ich in der Welt doch noch zu etwas nütze bin; Sie erlauben, daß ich fortfahre, denn die Stunden sind eingeteilt." Der Geistliche begrüßte Wilhelmen auf das freundlichste und erzählte ihm, daß der Alte sich schon recht gut anlasse und daß man Hoffnung zu seiner völligen Genesung habe.

"Er schwaermt", sagte Wilhelm, "und ich gehe." "Hast du Auftrag?" sagte der Baron, indem er Wilhelmen festhielt. "Aus eigner Macht und Gewalt", versetzte Friedrich, "auch von Gottes Gnaden, wenn ihr wollt; so war ich Freiersmann, so bin ich jetzt Gesandter, ich habe an der Tuere gehorcht, sie hat sich ganz dem Abbe entdeckt." "Unverschaemter!" sagte Lothario, "wer heisst dich horchen!"

Nun machen wir Kalküls und Anschläge; auch muß ökonomisch überlegt werden, wie wir die Güter teilen können, so daß jeder ein schönes Besitztum erhält." Es wurden Wilhelmen die Papiere vorgelegt, man besah die Felder, Wiesen, Schlösser, und obgleich Jarno und der Abbe die Sache sehr gut zu verstehen schienen, so wünschte Wilhelm doch, daß Fräulein Therese von der Gesellschaft sein möchte.

Der Abbe trat aus dem Zimmer, winkte Jarno zu, an seiner Statt hineinzugehen, und sagte zu Wilhelmen: "Der Baron läßt Sie ersuchen, hierzubleiben, einige Tage die Gesellschaft zu vermehren und zu seiner Unterhaltung unter diesen Umständen beizutragen.

"Ich weiß, was ich sage", versetzte Philine, "und wenn ihr mich nicht begreift, so laßt's gut sein. Ich werde nicht am Ende noch gar meine Worte auslegen sollen." Zwei Kutschen fuhren vor. Man lobte die Sorgfalt des Laertes, der sie bestellt hatte. Philine nahm neben Madame Melina, Wilhelmen gegenüber, Platz, und die übrigen richteten sich ein, so gut sie konnten.

Diese Gestalt prägte sich Wilhelmen sehr tief ein; er sah sie noch immer an, schwieg und vergaß der Gegenwärtigen über seinen Betrachtungen. Philine weckte ihn aus seinem Halbtraume, indem sie dem Kinde etwas übriggebliebenes Zuckerwerk reichte und ihm ein Zeichen gab, sich zu entfernen. Es machte seinen Bückling wie oben und fuhr blitzschnell zur Türe hinaus.

Dahin!" lag eine unwiderstehliche Sehnsucht, und ihr "Laß uns ziehn!" wußte sie bei jeder Wiederholung dergestalt zu modifizieren, daß es bald bittend und dringend, bald treibend und vielversprechend war. Nachdem sie das Lied zum zweitenmal geendigt hatte, hielt sie einen Augenblick inne, sah Wilhelmen scharf an und fragte: "Kennst du das Land?"

Mitten in diesem vergnüglichen Zustande brachte man Wilhelmen eines Tags einen schwarzgesiegelten Brief. Werners Petschaft deutete auf eine traurige Nachricht, und er erschrak nicht wenig, als er den Tod seines Vaters nur mit einigen Worten angezeigt fand.

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