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Aktualisiert: 4. Juni 2025


Darüber kommt nun der Mann, der zwischen Rio und Montevideo hin und her fährt, nicht mehr hinweg. Dieser 5. April war ein sehr merkwürdiger Tag. Ich war drüben in Neustadt und besah mir den neuen Badeort; denn ich war mir immer noch nicht ganz im klaren, ob ich Badearzt in Neustadt werden oder lieber die Praxis des alten Sanitätsrats in Waltersburg übernehmen solle.

Bis in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat sich Waltersburg eines geradezu paradiesischen Friedens erfreut.

Warte nur, mein altes Waltersburg, für dich kommt, wie für das Dornröschen, ein selig Erwachen. Ich, dein Sohn, bin dein Ritter. Ich will dich küssen mit einem heißen, so lebenspendenden Kuß, daß alle Starrheit von dir fällt und du mitten in wonnigem Leben stehst!

Der Artikel endete schließlich mit einer schamlosen Denunziation: „Das Gesetz, das bei uns in Neustadt heilig gehalten wird, verbietet uns, zu behaupten, daß sich die ‚Kuranstalt Waltersburg Ferien vom Ich‘ infolge ihrer mehr als eigentümlichen Einrichtungen, wie Verbot, den eigenen Namen zu führen, die eigene Kleidung zu tragen usw., zu einem Zufluchtsort lichtscheuen Gesindels auswächst.

Anton sollte vielmehr im Abendscheine mit seiner Braut weiter den Wiesenweg gen Waltersburg hinabwandeln bis zweihundert Schritt hinter die nächste Waldecke und daselbst dicht am Bach abwarten, bis er von den lauernden Neustädtern angefallen würde.

Der Dritte im Bunde ist der Amtsrichter, den Pfarrer und Sanitätsrat beide für überflüssig halten; denn außer dem Schneider Hampel wird in Waltersburg niemals jemand eingesperrt, und bei Hampel kommen in mageren Jahren auch höchstens drei Wochen heraus.

Ganz kurze Zeit darauf gab es in Waltersburg eine neue Aufregung. Die Neustädter hatten sich für ihr Bad einen Propagandachef engagiert. „Propagandachef!“ – Dieses Wort war in Waltersburg seit Erschaffung der Welt noch nicht einmal ausgesprochen worden. Die Neustädter aber wußten nicht bloß, daß es so etwas gäbe, sie engagierten es sogar. Und der Propagandachef war ein Jude.

Heute morgen neuneinhalb Uhr stellte sich bei den Behörden der unbegründete Verdacht heraus. Der wahre Josef Wiczorek sitztlaut amtlicher Depeschein Braunschweig in Untersuchung; der bei uns Verhaftete wurde nicht nur von dem leitenden Arzt von Waltersburg, sondern auch von Sr. Hoheit dem Prinzen Ernst Friedrich von ... als Herr Stefenson identifiziert.

Auf der Polizei wurde uns weiter keine Auskunft erteilt, als daß Wiczorek eingesperrt sei und wir alles Weitere abzuwarten hätten. Wir blieben in Neustadt über Nacht. Am nächsten Morgen stand in derNeustädter Umschauein Artikel mit der zentimetergroß gedruckten ÜberschriftKuranstalt Waltersburg ein Hehlernest???“

Ich will meiner Vaterstadt meine Liebe beweisen und lege 5000 Mark in die städtische Sparkasse für den dreitausendsten Bürger, den Waltersburg in diesem Jahre erhält.“ So lautete die Stiftung, die im Stadtblatt publiziert wurde und ungeheure Aufregung hervorrief. Und da kam das Unerwartete, wie in solchen Fällen überhaupt meist etwas Unerwartetes geschieht.

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