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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Er trug sich nicht mehr mit jener gewählten Feinheit, durch welche er stets aufgefallen war, sondern sorgte mit listiger Berechnung für kleine Merkmale der Verlotterung; der flachkrempige Zylinder, der etwas wie ein Wahrzeichen seiner Persönlichkeit bildete, war nicht mehr so glänzend gebürstet, obwohl er noch immer ein bißchen schief auf dem Kopfe saß.
Die Mühe, die sich Agathe in den ersten Monaten ihres Alleinseins gegeben hatte, Wirtschaft und Haushalt vor jener Verlotterung zu bewahren, die sich notwendig einstellen muß, wenn das anerkannte Oberhaupt fehlt, hatte sich in Teilnahmslosigkeit verkehrt, als der törichte und leichtsinnige Aufwand, den Sylvester trieb, offenbar lag.
Ein Volk, das die straffe Zucht verliere, sei der Verlotterung geweiht ... Inzwischen war man im Keller angelangt, Lauer und seine Freunde saßen schon. „Na, setzen Sie sich nicht zu uns?“ ward Diederich von Doktor Heuteufel gefragt. „Schließlich sind wir wohl alle liberale Männer.“ Da stellte Diederich fest: „Liberal selbstverständlich. Aber ich gehe in den großen nationalen Fragen aufs Ganze.
Ihm blieb nicht einmal ein Gott, von dem er sich lösen oder mit dem er hadern konnte, nicht einmal an seinen Zweifeln hatte er einen Anhalt, wär’s auch nur der, den ein Kampfspiel und seine Erschöpfungen geben, denn alles, kaum gefaßt, zerfloß wieder, hatte nicht Hang und Bestand, jedes Wort, jeder Begriff löste sich in ungreifbare Teilchen auf, ihm ward nur eines in seltenen Stunden geschenkt, ein Bild, das aus der Dunkelheit emporschwamm, fester umrissen und tiefer gegründet als alle Wirklichkeit und deutlicher als die Sprache zu sein vermag, feurig aus Leiden geboren und zur Freude strebend, und demgegenüber wurden allerdings höchste Pflichten kategorisch, dies knüpfte ihn an die Zeit und an die Menschheit, hielt seine Sinne in Bereitschaft, sein Gefühl in Bewegung und behütete ihn vor innerer Verlotterung.
Wir, der Leser und ich, haben darin leichtes Spiel, uns kann man nicht betrügen, uns sind die Kleiderfalten offen und die Haut über dem Herzen ist uns durchsichtig; wir weilen auf einer höheren Warte, wir sind Seher und Humoristen; wir verfolgen Herrn Quandt, wenn er in einen Krämerladen tritt, mit höflicher Gemessenheit ein halbes Pfund Käse verlangt und dabei mit unruhig-eifrigen Augen die Einkäufe seiner Nebenmenschen, gleichviel ob es Köchinnen oder Generale sind, in seinem Innern notiert; wir hören ihn, wenn er mit dem Oberinspektor Kakelberg spricht und sich mit Schmerz über die zunehmende Verlotterung der Schuljugend beklagt; wir sehen ihn jeden Sonntagmorgen gebürstet, frisiert, gewaschen zum Gottesdienst eilen und mit Bescheidenheit sein Gebetbüchlein aufschlagen; wir wissen, daß er respektvoll gegen Höhere und unnachsichtig gegen Geringere ist, denn sein Pflichtbewußtsein nach beiden Seiten unterliegt keinem Zweifel.
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