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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Unter seinen Notizen über Caspar Hauser lautete eine der ersten wie folgt: »Diese in einer fremden Welt hilflos schwankende Gestalt, dieser schlafumfangene Blick, diese angstverhaltene Gebärde, diese über einem etwas verkümmerten Untergesicht edel thronende Stirn, auf welcher Frieden und Reinheit strahlen: es sind für mich Zeugen von unbesiegbarer Deutkraft.

Untergesicht und Hals, Hinterkopf und Nacken, Wangen und Nase, alles ging ein wenig formlos und gepolstert ineinander über ... Die ganze Gesichtshaut war infolge aller dieser Schwellungen über die Gebühr straff gespannt und zeigte an einzelnen Stellen, wie am Ansatz der Ohrläppchen und zu beiden Seiten der Nase, eine spröde Rötung ... In der einen seiner kurzen, weißen und fetten Hände hielt der Herr seinen Stock, in der anderen ein grünes Tirolerhütchen, geschmückt mit einem Gemsbart.

Das Samenkorn hatte sich von der hohen Stirn zu dem kurzen, knorrigen Untergesicht herabgesenkt; hier war es ausgedroschen und gemahlen worden und kam jetzt heraus: "All die Märchen und Erzählungen und Geschichten, all die Gedichte und das erfundene Zeug, wie es heutzutage die Bücher füllt, ist das auch erlaubt? Steht nicht geschrieben: Jedes Wort, das aus Deinem Munde gehet, sei Wahrheit?"

Alle sahen dahin, woher diese sicheren, schneidigen Worte kamen. Die Frage an sich war so unerwartet, daß Lars im Handumdrehen nicht wußte, was er antworten sollte, auch die andern nicht. Da klang es wie aus einem Brunnen oder aus einem Keller heraus: "Das ist die Arbeit." Die Stimme kam von den vielen Tüchern her; es war Randi, die zum erstenmal auch ein Wort sagte. Ein triumphierendes Schmunzeln zog über Lars' kurzes Untergesicht, die blonde Frau blickte zuversichtlich zu ihr hin, selbst der junge Mensch an der Tür verlor für einen Augenblick die spöttische Wölbung der Lippen.

Hanno war schlankgliedrig und ziemlich lang für sein Alter. Sein hellbraunes, sehr weiches Haar begann in dieser Zeit ungemein schnell zu wachsen und fiel bald, kaum merklich gewellt, auf die Schultern seines faltigen, schürzenartigen Kleidchens nieder. Schon begannen die Familienähnlichkeiten sich vollkommen erkennbar bei ihm auszuprägen. Von Anbeginn besaß er ganz ausgesprochen die Hände der Buddenbrooks: breit, ein wenig zu kurz, aber fein gegliedert; und seine Nase war genau die seines Vaters und Urgroßvaters, wenn auch die Flügel noch zarter bleiben zu wollen schienen. Das ganze längliche und schmale Untergesicht jedoch gehörte weder den Buddenbrooks noch den Krögers, sondern der mütterlichen Familie wie auch vor allem sein Mund, der frühzeitig schon jetzt dazu neigte, sich in zugleich wehmütiger und ängstlicher Weise verschlossen zu halten ... mit diesem Ausdruck, dem später der Blick seiner eigenartig goldbraunen Augen mit den bläulichen Schatten sich immer mehr anpaßte

Er war so außerordentlich fett, daß nicht nur sein Kinn, sondern sein ganzes Untergesicht doppelt war, was der kurzgehaltene, blonde Vollbart nicht verhüllte, ja, daß die geschorene Haut seiner Schädeldecke bei gewissen Bewegungen der Stirn und der Augenbrauen dicke Falten warf.

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