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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Timocrat machte sich diesen Umstand zu Nutz. Er lud den Prinzen, den ganzen Hof, und die Vornehmsten der Stadt ein, auf seinem Landhause die Wiederkunft des Frühlings zu begehen, dessen alles verjüngende Kraft, zum Unglück für den ohnehin übelbefestigten Platonismus des Dionys, auch diesem Prinzen die Begierden und die Kräfte der Jugend wieder einzuhauchen schien.
Timocrat geriet auf einen Einfall, wozu ihm die geheime Unterredung in dem Schlafzimmer des Dionys den ersten Wink gegeben hatte, und wodurch er zu gleicher Zeit sich ein Verdienst um den Tyrannen zu machen, und das Ansehen des Philosophen bei demselben zu untergraben hoffen konnte.
Dionys stellte sich, als ob er dieses Urteil ungern und allein durch die Sorge für die Ruhe des Staats gezwungen unterzeichne; und um eine Probe zu geben, wie gern er eines Prinzen, den er allezeit besonders hochgeschätzt habe, schonen möchte, verwandelte er die Strafe der Konfiskation aller seiner Güter in eine bloße Zurückhaltung der Einkünfte von denselben: Aber niemand ließ sich durch diese Vorspieglungen hintergehen, da man bald darauf erfuhr, daß er seine Schwester, die Gemahlin des Dion, gezwungen habe, die Belohnung des unwürdigen Timocrat zu werden.
Die schlaueste Wollust, hinter eine verblendende Pracht versteckt, hatte dieses Fest angeordnet. Timocrat verschwendete seine Reichtümer ohne Maß, mit desto fröhlicherm Gesichte, da er sie eben dadurch doppelt wieder zu bekommen versichert war.
Er schlug die Mittel vor, wodurch dieses am gewissesten geschehen könne; und in der Tat waren dabei keine so große Schwierigkeiten; denn er und Timocrat hatten die vorgebliche Gärung in Syracus weit gefährlicher vorgestellt, als sie würklich war.
Timocrat triumphierte in sich selbst; seine Absicht war erreicht; die allzureizende Bacchidion bemächtigte sich der Begierde, des Geschmacks und so gar des Herzens des Tyrannen: Und da er den Timocrat zum Unterhändler seiner Leidenschaft, welche er eine Zeitlang geheim halten wollte, nötig hatte, so war Timocrat von diesem Augenblick an wieder der nächste an seinem Herzen.
Philistus und Timocrat sahen sich durch diesen glücklichen Ausschlag in der Gunst ihres Herrn aufs neue befestiget; aber sie waren nicht zufrieden, so lange sie selbige mit dem Plato teilen mußten, für welchen er eine Art von Schwachheit behielt, die ihren Grund vielleicht in der natürlichen Obermacht eines großen Geistes über einen Kleinen hatte.
Er gab ihm auf, mit aller nötigen Vorsichtigkeit, damit niemand nichts davon gewahr werden könnte, den Philistus noch in dieser Nacht in sein Cabinet zu führen, um sich über diese Dinge besprechen, und die Gedanken desselben vernehmen zu können. Es geschah; Philistus vollendete was Timocrat angefangen hatte.
Indes schien niemand darauf acht zu geben; und in der Tat ließ die Vorsorge, welche Timocrat gebraucht hatte, daß jede Stunde, und beinahe jeder Augenblick ein neues Vergnügen herbeiführen mußte, wenig Muße, Beobachtungen zu machen. Dieser schlaue Höfling hatte ein Mittel gefunden, dem Plato selbst, bei einer Gelegenheit, wo es so wenig zu vermuten war, auf eine feine Art zu schmeicheln.
Timocrat fand bei diesen Umständen Gelegenheit, sich gleichfalls wieder in das alte Vertrauen zu setzen; und beide vereinigten sich nunmehr mit der triumphierenden Cleonissa, den Fall unsers Helden desto eifriger zu beschleunigen, je mehr sie ihn mit Versicherungen ihrer Freundschaft überhäuften.
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