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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Alles, was ihm hierüber wiewohl in allgemeinen Ausdrücken, entfiel, schien die Bedeutung einer stillschweigenden Einwilligung in die Schwachheit des Prinzen für die schöne Bacchidion zu haben, und in der Tat war dieses sein Gedanke.

Die Prinzessinnen mischten sich auch in die Sache, und legten unserm Helden sehr übel aus, daß er, anstatt den Prinzen von Ausschweifungen abzuhalten, eine Kreatur wie Bacchidion mit so vielem Eifer in seinen Schutz genommen hatte.

Bacchidion war eines von diesen gutartigen fröhlichen Geschöpfen, in deren Phantasie alles rosenfarb ist, und welche keine andre Sorge in der Welt haben, als ihr Dasein von einem Augenblick zum andern wegzuscherzen, ohne sich jemals einen Gedanken von Ehrgeiz und Habsucht, oder einigen Kummer über die Zukunft anfechten zu lassen.

Man scheuete sich nicht, diesem Eifer so gar einen geheimen Beweggrund zu leihen; und Philistus brachte unter der Hand verschiedene Zeugen auf, welche in dem Cabinet des Prinzen verschiedene Umstände aussagten, die ein zweideutiges Licht auf die Enthaltsamkeit unsers Helden und die Treue der schönen Bacchidion zu werfen schienen.

Timocrat triumphierte in sich selbst; seine Absicht war erreicht; die allzureizende Bacchidion bemächtigte sich der Begierde, des Geschmacks und so gar des Herzens des Tyrannen: Und da er den Timocrat zum Unterhändler seiner Leidenschaft, welche er eine Zeitlang geheim halten wollte, nötig hatte, so war Timocrat von diesem Augenblick an wieder der nächste an seinem Herzen.

In dieser Situation befanden sich die Sachen, als Dionys, des ruhigen Besitzes der immer gefälligen Bacchidion, und ihrer Tänze überdrüssig, sich zum ersten mal einfallen ließ, die Beobachtung zu machen, daß Cleonissa schön sei.

Bacchidion, welche, ohne eine so regelmäßige Schönheit zu sein, in seinen Augen unendlichmal liebenswürdiger war als Cleonissa, schien ihm ihres Herzens oder richtiger zu reden, ihrer glücklichen Organisation wegen ungeachtet des gemeinen und gerechten Vorurteils gegen ihren Stand, in Vergleichung mit dieser tugendhaften Dame eine sehr schätzbare Person zu sein: Und da sie in der Unruhe, worein sie die immer zunehmende Kaltsinnigkeit des Prinzen zu setzen anfing, ihre Zuflucht zu ihm nahm, so machte er sich desto weniger Bedenken, sich ihrer mit etwas mehr Eifer als die Würde seines Charakters vielleicht gestatten mochte, anzunehmen.

Außer der schönen Bacchidion, welche, wie wir gesehen haben, allen ihren Ehrgeiz darein setzte, das Vergnügen eines Prinzen, den sie liebte, auszumachen war Philistus, durch die Gnade, worin er bei Dionysen stund, die beträchtlichste Person unter allen denjenigen, mit denen Agathon in seiner neuen Stelle mehr oder weniger in Verhältnis war.

Indessen war doch eine andre Leidenschaft übrig, deren Herrschaft über ihn allein hinlänglich war, alle guten Absichten seines neuen Freundes zu hintertreiben. Gegenwärtig befand sich die Tänzerin Bacchidion im Besitz derselben; aber es fiel bereits in die Augen, daß die unmäßige Liebe, welche sie ihm beigebracht, sehr viel von ihrer ersten Heftigkeit verloren hatte.

Die Prinzessinnen, welche seine bisherigen Ausschweifungen immer vergebens beseufzet, und besonders gegen die arme Bacchidion einen Widerwillen gefaßt hatten, wovon sich kein andrer Grund, als die launische Denkungs-Art dieser Damen angeben läßt, waren erfreut, daß seine Neigung endlich einmal auf einen tugendhaften Gegenstand gefallen war.

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