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Aktualisiert: 24. November 2025


Also: Eines Morgens erfuhr ich von lamaistischen Pilgern, die nach Lhasa zogen, es befinde sich unweit meines Lagerplatzes ein sehr hoher, sogenannter Dugpa, einer jener in ganz Tibet gefürchteten Teufelspriester, die, an ihren scharlachroten Kappen kenntlich, behaupten, direkte Abkömmlinge des Dämons der Fliegenschwämme zu sein.

Ein unbeschreibliches Gefühl der Sicherheit hatte sie stets durchdrungen, wenn Teut in ihrer Nähe war und ihr ratend zur Seite stand. Und dann richteten sich abwechselnd ihre Gedanken auf Tibet und die Kinder. Die Dinge, die jenen betrafen, so peinlicher Natur sie waren, beunruhigten sie weniger, aber es beschäftigte ihre Gedanken, ob ihnen nichts zustoßen werde.

Werde ich weniger besitzen, werde ich doch das unvergleichliche Bewußtsein haben, niemandem mehr verpflichtet zu sein!“ Und nach dieser vorläufig alle Gegeneinwendungen abschneidenden Entscheidung verbeugte sich Tibet und brachte das Gespräch auf Umzug und Wohnort. „Haben die Frau Gräfin schon eine Entscheidung getroffen? Bleibt es Eisenach, wozu der Herr Polizeimeister geraten?“ Ange bestätigte.

Teut beugte sich herab und horchte an seinem Herzen. Es schlug. Rasch eilte er zur Klingel. Gleich darauf trat Ange, von Tibet gefolgt, ins Zimmer. „Beruhigen Sie sich, Gräfin,“ sagte Teut besänftigend. „Es ist nichts Schlimmes. Bringen wir Carlos ins Bett. Nur eine Ohnmacht. Er fühlte sich so schwach. Es wird vorübergehen.“

Aber Tibet bereute, was er gesprochen hatte, denn die Frau, die ihm gegenüber saß, sagte in einem völlig veränderten und keinen Widerspruch duldenden Ton: „Was hat Herr von Teut mit diesen Angelegenheiten zu thun? Ist er mein Vormund? Ich wünsche durchaus keine Einmischungen in meine Geldangelegenheiten von seiner Seite. Und damit Sie es wissen, ein für allemal wissen, Tibet: ich verbiete Ihnen, ohne meinen Willen und meine Zustimmung dem Baron irgendwelche Mitteilungen über meine Verhältnisse zu machen. Ja, noch mehr. Wenn ich C., was unmittelbar geschehen wird, verlasse, darf er meinen Aufenthalt nicht erfahren. Ich würde irgendwelche

Was ich bin und habe für die Zukunft, gehört Ihnen!“ Es war Morgenzeit. Ange öffnete voll Ungeduld einen Brief, den sie soeben erhalten hatte. Derselbe war von Tibet, welcher mitteilte, daß er an dem heutigen Tage zurückkehren werde. Als Ange dies mittags den Kindern kundgab, faßten sie einstimmig den Beschluß, ihn vom Bahnhof abzuholen.

Tibet erklärte, lediglich Geld für die täglichen Bedürfnisse zu haben und besondere Ausgaben nur nach Rücksprache mit dem Grafen bestreiten zu können. Drunten in Küche und Stall begegnete man mürrischen Mienen. Teils wirkte die Kündigung nach, teils verglich man die alten Zeiten mit den neuen und fand sich enttäuscht.

Da diese sich verändert haben, so könnte unser bisheriges gutes Einvernehmen Schaden leiden, und um unter allen Umständen solches zu verhüten, will ich ihn in Zukunft meiden. Ich kenne ihn. Seine freigebige Hand kann sich nicht schließen, ich aber will keine Wohlthaten empfangen, und wenn ich hungern sollte! Daraus ergiebt sich alles. Auch wir müssen uns trennen, mein braver Tibet!

Ist es denn Neugierde, die mich veranlaßt, Sie zu fragen?“ sagte Ange mit sanftem Ernst und blickte Tibet traurig an. „Ist es nicht die Sorge für meinen geliebten Mann! Ach, ach! wie viele thränenvolle Stunden habe ich schon um seinetwillen gehabt!“ Tibet hatte ganz die Fassung verloren.

Der Herr Baron ging namentlich davon aus, daß dies den Kindern Freude machen werde.“ Tibet forschte in Anges Gesicht. „Und auch der Gräfin sei, wie der Herr Baron meinte, Luftveränderung und Ruhe nach den Aufregungen und Anstrengungen sicher außerordentlich förderlich. Der Herr Baron bittet die Frau Gräfin dringend, diese Einladung annehmen zu wollen.“

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