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Aktualisiert: 19. Oktober 2025


Der kleine Knabe lag in seinem Bettchen, er wußte nicht, ob er alles geträumt oder ein Märchen gehört hatte. Die Theekanne stand auf dem Tische, aber es sproßte kein Fliederbaum aus ihr hervor, und der alte Mann, welcher erzählt hatte, ging eben zur Thüre hinaus. „Wie schön war das!“ sagte der kleine Knabe. „Mutter, bin ich in den warmen Ländern gewesen?“

Hier brachte dabei Einer ein Messer zu schleifen, dort Kanne oder Blechbecher zu löthen, dort sogar wieder einen eisernen Topf zu flicken; da war eine Tasse zerbrochen, hier ein Teller, die verkittet werden sollten, die Theekanne hatte den Henkel, die Milchkanne den Fuß verloren, in die Stalllaterne mußten ein paar Scheiben eingeschnitten werden, Einer von den Leuten hatte Zahnschmerzen und verlangte ein Mittel dagegen, dort brachte Einer seinen Sonntagsrock, sich den Kragen reinigen zu lassen, hier wünschte Einer die rothwerdenden Knöpfe seiner blauen Jacke versilbert zu haben, dort ein Zehnter seine Uhr nachgesehn und ein neues Glas einzusetzen, kurz Zachäus Maulbeere wurde von allen Seiten auf das lebhafteste in Anspruch genommen, und schien wirklich auch zu jedem neuen Geschäft, das man ihm zumuthete, ein paar neue Hände zu gebrauchen.

Und wo ist Fliedermütterchen?“ fragte der Knabe. „Das steckt in der Theekanne!“ sagte die Mutter, „und da kann es bleiben!“ Der Tannenbaum. Weit draußen im Walde stand ein niedlicher Tannenbaum; er hatte einen guten Platz, die Sonne konnte zu ihm dringen, Luft war genug da und rund umher wuchsen viele größere Kameraden, Tannen und Fichten.

Der Schotte setzte sich auch mit hin auf Deck und schenkte sich seinen Thee in den breiten, niederen Blechbecher, der den Inhalt einer gewöhnlichen Theekanne hätte mit Bequemlichkeit fassen können, vermißte dann aber sein Messer und stieg in den Raum hinunter, wo er es heute Morgen gebraucht und wahrscheinlich vergessen.

Aber die feinste Hand war linkisch, die Theekanne fiel, die Tülle brach ab, der Henkel brach ab, vom Deckel verlohnt sich’s gar nicht erst zu reden. Besinnungslos lag die Kanne am Boden, weithin entströmte ihr das kochende Wasser.

Der kleine Knabe blickte nach der Theekanne hinüber, der Deckel hob sich mehr und mehr und die Fliederblumen kamen frisch und weiß heraus, trieben große lange Zweige, sogar aus der Tülle breiteten sie sich nach allen Seiten aus und wurden größer und größer. Es war der prächtigste Fliederbusch, ein ganzer Baum, der bis in das Bett hineinragte und die Vorhänge zur Seite schob.

Aus der Wirklichkeit wächst gerade das seltsamste Märchen heraus; sonst könnte ja mein prächtiger Fliederstrauch auch nicht aus der Theekanne emporgesproßt sein.“ Darauf nahm es den Knaben aus seinem Bette, umschlang ihn mit den Armen und die blütenbedeckten Zweige schlugen um sie zusammen, so daß sie wie in der dichtesten Laube saßen.

Nie werde ich diesen entsetzlichen Augenblick vergessen!“ sagte die Theekanne, wenn sie später sich selbst ihren Lebenslauf erzählte. „Ich wurde Invalide genannt, in einen Winkel gesetzt und einer armen Frau geschenkt. Ich stieg nun zur Armut hernieder und stand zwecklos da, aber gerade da, wo ich stand, begann mein besseres Leben.

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