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Ich kannte einmal eine stolze Theekanne, stolz auf ihr Porzellan, stolz auf ihre lange Tülle, stolz auf ihren breiten Henkel. Und davon sprach sie gern; von ihrem Deckel dagegen sprach sie nicht; er hatte seine Mängel, und davon spricht man nicht gern, das thun schon die Andern zur Genüge.

Der kleine Knabe blickte nach der Theekanne hinüber, der Deckel hob sich mehr und mehr und die Fliederblumen kamen frisch und weiß heraus, trieben große lange Zweige, sogar aus der Tülle breiteten sie sich nach allen Seiten aus und wurden größer und größer. Es war der prächtigste Fliederbusch, ein ganzer Baum, der bis in das Bett hineinragte und die Vorhänge zur Seite schob.

Die fürchterliche und prickelnde Aufregung vor Tod in Wasserfluten, die Begierde auf Rettung durch starke Männerarme, die Schwelgerei weiblicher Schutzbedürftigkeit in Gefahralles erlosch. Und nur noch der eine Gedanke hatte Leben, stärkstes Leben: »O Gott, mein KleidDie Papierlaternen waren feuchte erloschene Fetzen. Die Spitzen und Tülle der Kleider nur noch anklebende Lappen.

Die Tassen, der Sahnentopf und die Zuckerschale, kurzum das ganze Theegeschirr würden sicherlich die Gebrechlichkeit des Deckels nicht vergessen, und weit mehr davon reden, als von dem guten Henkel und der ausgezeichneten Tülle; das wußte die Theekanne. „Oh, ich kenne sie!“ sprach sie für sich selbst; „ich erkenne auch ebensogut meine Mängel, und darin besteht meine Demut.

Mängel haben wir ja alle, aber man hat dann auch wieder seine besondere Begabung. Die Tassen erhielten einen Henkel, die Zuckerschale einen Deckel, ich erhielt beides und noch eine Tülle, die mich zur Königin am Theetische macht.

Aber die feinste Hand war linkisch, die Theekanne fiel, die Tülle brach ab, der Henkel brach ab, vom Deckel verlohnt sich’s gar nicht erst zu reden. Besinnungslos lag die Kanne am Boden, weithin entströmte ihr das kochende Wasser.