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Aktualisiert: 22. Mai 2025
»Fort mit Dir Paofai!« schrie eine Stimme aus der Menge, und Hände streckten sich drohend nach ihm aus »Du bist ein Freund der Wi-Wis Du bist auch Einer von denen die uns an sie verrathen wollen fort mit Dir. Dein Platz wäre neben der Bibel und nicht neben dem Hause von Me-re-hu, dem Feinde Tahitis fort mit Dir!«
Aber die Missionaire traten ihnen selbst hierbei störend in den Weg, denn diese hatten zu großen Einfluß auf den wirklich anständigen Theil der weiblichen Bevölkerung Tahitis, auf die Frauen und Töchter der ersten Häuptlinge, denen der Tanz als etwas rein sündliches, von ihren finsteren Lehrern streng verboten und mit strengeren Strafen, wo sie im Stande waren die in Kraft treten zu lassen, belegt war.
So standen die Sachen im Herbst des Jahres 1843, und während die Bewohner Tahitis theils Parthei für ihre Missionaire ergriffen, theils in kalter Gleichgültigkeit den Streitigkeiten der »beiden weißen Gotte« zusahen und ihren Erfolg abwarteten, arbeiteten die Protestanten unverdrossen ihrem einen Ziel entgegen, und die unruhigen Häuptlinge suchten vergebens den Conflikt zu ihren Gunsten auszubeuten.
René hatte sich mit Bertrand wieder zusammengefunden, und schritt eben langsam der Stelle zu wo Sadie stand, als er sah wie sie sich in dem Arm des Fremden sträubte und sich ihm zu entwinden suchte; der junge Officier aber, schon seit Monden langem Aufenthalt auf den Inseln gewohnt mit den Frauen Tahitis umzugehen, glaubte nur hier eine etwas spröder als gewöhnliche Schöne gefunden zu haben, und rief lachend: »Zum Teufel, mein Mädchen, stemme Dich nur nicht, ich thue Dir Nichts;« Sadie aber war so erschreckt, daß sie nicht vermochte einen Laut über die Lippen zu bringen und sich von dem starken Manne schon emporgehoben fühlte, als René mit einem Sprung an ihrer Seite war, und seine Hand mit einem Eisengriff in des Soldaten Schulter heftend, mit vor Zorn bebender und kaum hörbarer Stimme sagte: »Zurück da, Monsieur das ist mein Weib.«
»Warnen,« wiederholte Pomare verächtlich, und drehte dem Consul halb den Rücken »und was sagt Tati? hat der erste Häuptling Tahitis dem Fremden das Wort überlassen?« fuhr sie aber rascher fort als sie diesen mit verschränkten Armen und finsterem Blick still zur Seite stehen sah.
Graf Aberdeen hatte sich damit begnügt dem jungen Staat seine freundlichen Gesinnungen zu bekunden, und die Häuptlinge erschraken allerdings als ihnen dieß endlich begreiflich gemacht wurde. Pomare schloß sich einen ganzen Tag in ihr Haus ein, denn eine neue Besitzergreifung Tahitis durch die Franzosen war nun allerdings nicht unmöglich, und ihre Sicherheit ihnen keineswegs gewährleistet worden.
Als jene fremden Priester die in unser Land gekommen waren, durch Euch verbannt wurden von dieser Insel –« »Das ist falsch,« unterbrach ihn der Missionair Rowe mit einem frommen Blick nach oben und tiefen Seufzer, »das ist falsch, denn Tahitis Gesetze sprachen allein ihr Urtheil.«
»Unterthan? – keinem!« rief da Tati trotzig, der indeß mit verschränkten Armen und in tiefem Brüten dem Gespräch der Freunde gelauscht – »aber wie dann, wenn wir den Augenblick benutzten, wo die Bewohner Tahitis das eine Joch abgeschüttelt und auch das andere von uns würfen? – Was sagst Du, Utami, wenn wir die Fremden stürzten mit dem einen Schlag und, wie die Missionaire jene fremden Priester, auf das Schiff packten das sie gebracht und sie fortschickten, gleichviel wohin, so sie jetzt dem Engländer gäben, sie heimzuführen in ihre Heimath?
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