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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Daher kam es, daß Säuerling nicht in der Heimat geblieben war, sondern auswärts ein Unterkommen gesucht hatte. »Wißt Ihr, Schulmeister,« nahm der Herr Neunmalgescheit das Wort, »Ihr tut mir leid, daß Ihr hier sitzen müßt.
Damit nickte er recht stolz und hochmütig, als hätte er alle Gelehrsamkeit der Welt in sich und verließ das Schulhaus. Säuerling aber war wie benommen von dem, was er gehört hatte, so daß er wie im Traum umherging und vergaß, die Kinder zu prügeln, ja, es nicht einmal merkte, als eines heimlich lachte. Das Sünderlein steckte rasch den Kopf unter die Bank und harrte vergeblich seiner Schläge.
Davongelaufen ist mir’s.« Die Sache war aber so: Säuerling hatte ein Weib gehabt, das war eines Tages auf und davon gegangen und zu seinem Vater zurückgekehrt.
Aber kommt her, daß niemand wahrnimmt, was ich Euch anzuvertrauen habe.« Damit führte er Säuerling tief hinten an die Mauer und hieß ihn auf einen umgestürzten Leichenstein niedersitzen. »Wißt,« hub er an, »ich habe viel alte Pergamente durchstudiert und wollte wissen, wie man es fertig bekommt, die Menschen nach seinem Willen zu lenken und sie sich untertan zu machen.
Der Schäfer aber flüsterte geheimnisvoll dem und jenem zu, daß wohl der Teufel den Schulmeister geholt habe; es sei aber nur eine Ahnung; sicher wisse er es nicht. Weil aber die Menschen Vermutungen immer um so lieber glauben, je unwahrscheinlicher sie sind, so stand bald im Dorfe fest, daß den Säuerling der Teufel geholt habe, und Niemand weinte ihm eine Träne nach.
Die Hochschürer haben denn auch völlig auf die morgenländischen Wirtshauskönige vergessen und lieber dem daneben stehenden abgeworbenen Lindenbaum zu Ehren die weltverlassene Raststätte zum „dürren Ast“ benamset, wo ein Säuerling verabreicht wird, der selbst grimmig verrissene Schuhe wieder zusammen zu ziehen in der Lage ist.
Säuerling ließ die Schaufel fallen und fuhr entsetzt zurück. Schlupps aber war hinter einen Baum getreten und brüllte mit verstellter Stimme: »Wer wagt es, meine Höllengeister zu beschwören? Bist du es, Sündhafter, der Trübsal in die Welt bringen will und die Menschen zu mutloser Traurigkeit verleitet? Wehe dir!
Wartete auf einen, der lang und schmal wie ein leibhaftiger Schatten zwischen den Gräberreihen dahin schlich und ängstlich um sich schaute. Denn so tapfer Säuerling vor seinen Kindern war, wenn es galt, sie zu dreschen, so feige fühlte sein Herz, wenn er allein war. Er fuhr daher erschreckt zurück, als der zuerst Gekommene auf ihn zuschritt und ihm feierlich winkte.
Mein Name ist Neunmalgescheit, bin Professor in Padua und will in Deutschland die Schulmeisterei aus dem Grunde studieren. Da hat man mich zu Euch gewiesen und mir gesagt, daß Ihr, der Schulmeister Säuerling, einer von denen seid, die es am besten verstünden. So erlaubt, daß ich zuhöre, wie Ihr es macht und laßt Euch durch mich nicht stören.«
Trat aber eines der armen Würmchen mit einem Fuß über die Schnur, dann wetterte der Lehrer und schlug auf es ein. »Wenn es nach mir ginge, wären im ganzen Orte solche Schnüre gezogen,« meinte Säuerling zu seinem Gaste, »und jeder sollte lernen, darauf gehen, daß es eine Lust wäre. Seht unser Dorf an,« fuhr er fort, »wie es ausschaut.
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