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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Diese sind den zwei Ersten, welche er fragt gänzlich, drei Andern nur verworren bekannt, zuletzt sagt wiederum derselbe Sträfling, welcher bei den 10 Geboten ausgeholfen, auch die 5 Kirchengebote geläufig her und Andere müssen dieselben wiederholen. Dieser unterrichtete Mensch ist ein eisgrauer Gewohnheitsdieb, der all sein Wissen einem vieljährigen Zuchthausleben verdankt.

Er hat sich stets als stiller, eingezogener Sträfling und fleißiger Arbeiter bewährt, eine Klage wird selten innerhalb der Anstalt gegen ihn laut, doch sobald er in die Freiheit hinaustritt, um auf eigenen Füßen zu stehen, thut er, was Viele seiner ihm ganz ähnlichen Kameraden ebenfalls thun er stiehlt eine Kleinigkeit und kehrt ruhig, manchmal freudig in seine Versorgungsanstalt, nämlich ins Zuchthaus zurück.

Jetzt kommt Einer, von welchem ein witziger Sträfling behauptet, derselbe müsse ein Gärtner sein, weil er das Saamensäcklein beständig am Halse hängen habe es ist der Zuckerhannes, der lang und faul aus dem Saale hinkt und nicht vergißt, jeden Aufseher gutmüthig anzulächeln.

Wenn ein Sträfling eine wichtige Meldung zu erstatten hatte, etwa inbezug auf sein Verbrechen oder falls er sich krank fühlte, so genügte dem Wärter gegenüber das Aufheben der Hand; er wurde dann in die Kanzlei geführt, und zeigte es sich, daß er von dem Vorrecht in mutwilliger Weise Gebrauch gemacht, so unterlag er derselben Ahndung, wie wenn er unter seinen Genossen geredet hätte: der Kettenstrafe beim ersten Mal, der Auspeitschung bis zu hundert Streichen bei wiederholtem Vergehen.

Auch hier war eine Verbrecherkolonie und was für Früchte sie den Eingeborenen trug, zeigt folgende Geschichte: ein Sträfling überredete einen Eingeborenen, dem er eine geladene Flinte gab, wenn er dieselbe in sein Ohr losdrücke, so würde er eine sehr angenehme Empfindung haben. Auch sonst wurden sie, wie offiziell festgestellt ist, aufs schmählichste, wie wilde Thiere behandelt.

Den unverbesserlichen Grundfehler aller gemeinsamen Haft, für welchen außer der einsamen kein Kräutlein gewachsen ist, insofern man von Besserung reden will, finde ich darin, daß der stets durch Gesellschaft zerstreute Sträfling schwer oder gar nicht zum ernsten Nachdenken und unpartheiischen Insichblicken gelangt, in Folge des steten Zusammenlebens blutwenig Zeit und Gelegenheit findet, dem nicht gerade karg zugemessenen, doch schwer zu vertheilenden Unterricht in Kirche und Schule nachzuhelfen durch Selbstbildung.

Ich habe hineingeblickt in die Herzen alter Sträflinge, wie nur ein Sträfling dem andern hineinzublicken vermag und wenn diese Herzen noch nicht ganz verknöchert und versteinert waren, so habe ich als letzten Rest des bessern Menschen eine bittere, furchtbare Anklage gegen die menschliche Gesellschaft darinnen gelesen.

Er trifft einige Andere; der Exfourier erzählt eben, wie bis zur Stunde ein ehemaliger Aufseher in der Stadt herumstolpere, welcher eine Perüke und darunter einen silbernen Hirnschädel trage, weil ihm der beinerne von einem Sträfling eingeschlagen worden sei.

Den Sträfling möchte ich wohl einmal sehen, der zu den Beamten läuft und seine Sünden und Laster nicht zu entschuldigen, zu verschönern und zu rechtfertigen sucht, sondern denselben von seinen Verirrungen erzählt, Beweise der Verruchtheit bringt und unentdeckte Schandthaten enthüllt!

Es war am Morgen ein neuer Sträfling angelangt, ein Friseur namens Wengiersky, der wegen Kuppelei zu zwei Jahren verurteilt war. Er hatte sich schon bei der Kopfschur ungeberdig benommen, und als die Hausordnung verlesen wurde, insonderheit der Paragraph vom Schweiggebot, lachte er verächtlich.

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