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Die Sozialdemokraten stellten einen Dringlichkeitsantrag, die Regierung möge sofort Neuwahlen ausschreiben, damit das Volk selbst entscheiden könne, ob es bereit sei, die herrschenden Zustände noch länger zu dulden.

Die Pariser Ereignisse brachten die ältesten Diplomaten aus dem Concepte, gereiste und feine Staatsmänner zur Verzweiflung, machten Fürsten und Regierungen wehrlos, ehrliche Conservative vielfach zu aufrichtigen Freunden der bisherigen Bestrebungen der Radikalen, die Radikalen zu weißen Republikanern und rothen Sozialdemokraten, berechnende Kaufleute zu Schwärmern, redliche Handwerker zu Wirthshaushockern und Zeitungslesern, einfache Handwerksbursche zu wüthenden Politikern und so mag man es einem Lehrer ohne Schüler auch verzeihen, wenn er seiner gewonnenen Ueberzeugung folgte, den Zug des Herzens als des Schicksals Stimme betrachtete und von seinen Büchern hinweg mit wilder Thatenlust sich in den ärgsten Strudel der Revolution stürzte.

In der entscheidenden Sitzung der Stadtverordneten zeigte es sich, daß die Sozialdemokraten für das Denkmal waren, also schön. Irgend jemand schlug vor, gleich ein Komitee zu bilden und dem Herrn Regierungspräsidenten von Wulckow den Ehrenvorsitz anzubieten.

Ich staunte: sollte Bebel, der große Bebel, von so kleinlicher Empfindlichkeit sein, daß er dergleichen Nebensächlichkeiten als unauslöschliche Kränkungen empfand?! Und im vorigen Jahre während des Zollkampfes hatte derselbe Redakteur sich gegen die Obstruktionspolitik der Sozialdemokraten ausgesprochen. War das nicht sein gutes Recht?

Sollte dieses aber nicht der Fall sein und sollte der von den Sozialdemokraten gehoffte Erfolg wirklich früher oder später eintreten oder auch nur in Aussicht stehen, so würden die besitzenden und im Besitze der Gewalt befindlichen Klassen der Gesellschaft langst dafür gesorgt haben, dass eine solche Umänderung oder Einschränkung des allgemeinen Wahlrechts, die ein derartiges Resultat unmöglich machen würde, eingetreten wäre.

»Ganz und garantwortete ich heftig. »Glauben Sie, daß wir um der schönen Augen der Parteigenossen willen Sozialdemokraten geworden sind, oder der Partei entrüstet den Rücken kehren würden, weil ein paar Nasen uns nicht gefallen?! Wir dienen der Sache, nicht den Personen

Wie, darum haben wir monatelang unsere Haut zu Markte getragen, darum haben drei Millionen Deutsche einundachtzig Sozialdemokraten in den Reichstag geschickt, damit einem von ihnen die Gelegenheit geboten wird, vor dem Kaiser zu katzbuckeln, dem Kaiser, dessen Faust wir von Essen und Breslau her noch auf unserer Wange brennen fühlen?! So tönte es von allen Seiten.

Und gestern erzählte mein Vater, daß man im Kasino schon die Maßregeln erörtert, durch die die Sozialdemokraten mundtot gemacht werden sollen « Brandt unterbrach mich: »Nun und? Wird Ihre Aufgabe dadurch etwa überflüssig?« »Gewiß nicht. Aber für mein Gewissen kann es eine größere Aufgabe geben: mich in dem Augenblick der Verfolgung an die Seite derer zu stellen, die verfolgt werden.

Und damit schien der schöne Traum Leos, der freisinnigen Bürger und Sozialdemokraten zerstört, denn es fehlte ihnen genau eine Stimme zur Zweidrittelmajorität, ohne die eine Aenderung der Verfassung nicht vorgenommen werden konnte.

Man sagte sich dort, daß zweifellos die Partei der tätigen Bürger den Sozialdemokraten Tausende von Stimmen entziehen würde, andererseits aber dorthin alle jene Stimmen strömen würden, die sonst sich der Wahl enthielten oder doch wieder den Christlichsozialen oder Großdeutschen zuliefen.