United States or Nauru ? Vote for the TOP Country of the Week !


Dieser schaut zuerst ihn, dann die dicke Sonnenwirthin an, diese nickt bejahend und er geht voll Verwunderung, was das für eine Großmutter sein werde, zu welcher ihn der geistliche Herr führe, ohne daß die Pflegemutter es verbiete.

"Ach, würden doch die Menschen den Lebendigen dieselbe Nachsicht und viele Liebe erweisen, wie sie den Todten thun!" sagte der junge Geistliche zu der dicken Sonnenwirthin, welche ihn unter ihren Schirm eingeladen hat und die Elsbeth beginnt alle Gutthaten aufzuzählen, die sie in einer Reihe von Jahren der verstorbenen und so eben begrabenen Brigitte erwiesen haben wollte. Der Begrabenen?

Schon am nächsten Tage nach dem Begräbniß der Mutter wanderte der Hannesle zur Sonnenwirthin und fühlte sich in der ersten Woche so glücklich, als dies bei einem Knaben der Fall sein mag, der in seinem Leben noch kein ordentliches Kleidungsstück auf dem Leibe und selten einen guten Bissen im Magen gehabt hat und nun auf einmal ganze Kleider und wenn auch nicht vieles doch gutes Essen bekommt.

Den Namen "Zuckerhannes" bekam er im dritten Jahre seines Aufenthaltes in der Sonne und noch mehr als diesen Namen quälte ihn die Furcht, der gute Vicar und die Katzenlene würden Alles erfahren. Die Sonnenwirthin hegte ernsten Willen, den jungen Dieb zu bessern, wählte jedoch lauter verkehrte Mittel.

Damals war in dem entlegenen Thale dies noch anders und stand die Sonnenwirthin um so höher bei manchen Frommen angeschrieben, weil Wirthsleute sich in Allem, folglich auch in religiösen Dingen gemeiniglich nach ihren Kunden zu richten pflegen.

Der alte Paul wird auch bald wieder kommen, das Unglück verfolgt ihn bis zum Jahr 1852 und ist nur gut, daß das Zuchthaus nicht das größte Unglück ist, was Einem begegnen kann!" "Hast Recht, Stoffel, es ist nicht halb so arg, als man draußen meint. Weiß Gott, ich will lieber lebenslänglich im Zuchthause, als Ein Jahr bei der dicken Sonnenwirthin sein.

Jetzt wurde dies Alles plötzlich anders, denn der Hannesle stolzirte im Gewande eines Herrenbuben einher, der Herr Vicar verkündigte, die Frau Sonnenwirthin sei nunmehr die Mutter seines Schützlings, der Schulmeister lächelte gnädig, die Schüler horchten hoch auf und Alles betrachtete den Glücklichen, als ob er ein wildfremder und hochachtbarer Mensch geworden.

Der Hannesle hatte oft gehört, wie gewaltig der Gestellmacher über die Sonnenwirthin daheim schimpfte, aber auch erfahren, wie gar demüthig derselbe Gestellmacher den Hut herabzog, so oft dieselbe Sonnenwirthin ihm begegnete und wie er ihr kein Wörtlein von Allem ins Gesicht sagte, was er daheim mit der Werktagsmutter und der Brigitte oder andern Leuten von ihr redete, sondern in lauter Freundlichkeit und Unterthänigkeit schier zerfloß.

Weil schon der Hannesle die Sonnenwirthin häufig betrunken sah und dann die besten Stunden bei ihr verlebte, dieselbe in spätern Jahren wirklich zur Trunkenboldin wurde und dadurch Hab und Gut meistens einbüßte, Unmäßigkeit im Trinken jedoch zu den Todsünden gehört, so müssen wir etwas gründlich die Wahrscheinlichkeit erwecken, auch der Vorwurf dieser Todsünde schließe eine Verkennung und Anschwärzung in sich.

Mit diesem dicken Seelenhirten stund die dicke Sonnenwirthin insbesondere deßhalb auf freundschaftlichen Füßen, weil er sie als die rührigste und thätigste Hausfrau und Wirthin des ganzen Schwarzwaldes gelten ließ und pries. Ihn zahlte sie zu den wenigen Gerechten des Thales, das Dekanat leistete der reichen, stattlichen Elsbeth denselben Dienst.