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Aktualisiert: 17. Juni 2025
»Wie kannst du das sagen?« fuhr Sonja auf. »Bitte, misch' dich nicht immer in meine Angelegenheiten ein.« Sie holte die Photographie ihres Freundes aus ihrer Handtasche hervor und hielt sie dem Buchhalter vors Gesicht. »Das ist Georg Weiner. Ist er nicht schön, Mister Brown? Ist er nicht schön?«
»Ich möchte wetten,« sagte sie, als »Mister Brown« mit Herrn Neuhäusl das Bureau verlassen hatte, »daß er jetzt mit dem Neuhäusl Karambol spielen geht. Immer, wenn der Chef beim Rennen ist, hat er geschäftliche Besprechungen im Café Sistiana und ausgerechnet den Neuhäusl nimmt er jedesmal mit.« »Recht hat er,« sagte Etelka Springer. Klara Postelberg setzte sich zu Sonja.
»Wenn es unbedingt sein muß, dann bitte, nimm Platz.« Demba setzte sich. »Nun? Laß hören,« sagte Sonja. Demba schwieg eine Weile. »Vielleicht wird es doch besser sein, wenn die Unterredung unter vier Augen
Sonja zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich in ihren Stuhl zurück, als säße sie schon im Eisenbahnwagen und ratterte an Mürzzuschlag, St. Peter oder Opcina vorbei. »Werdet ihr mir alle nach Venedig schreiben?« fragte sie und ließ eine Rauchwolke zur Decke schweben. »Venetia, posta grande. Sie auch, Mister Brown?«
Was Herr Demba und ich miteinander zu sprechen haben, kann jeder hören,« sagte Sonja rasch. Sie hatte sich darauf gefreut, ihre beiden Bureaukolleginnen Zeugen der Niederlage Dembas werden zu lassen. Aber Etelka Springer wollte nicht bleiben. »Nein!« sagte sie. »Es ist besser, wir lassen euch allein. Komm, Claire!«
Sofort war Demba hinter ihr her und bückte sich. Aber Sonja, die Georg Weiners Bild vor Mißhandlungen schützen wollte, war ebenso rasch, wie Demba. Beide haschten nach der Photographie, und in diesem Augenblick geschah es, daß Sonja Stanislaus Dembas Hand berührte. Sie stieß einen leichten Schrei aus und fuhr zwei Schritte zurück.
Vorn an der Brust hielt er ihn mit den Händen zusammen. »Ist Sonja nicht hier?« fragte er. Er sah übernächtig aus und schien vom raschen Gehen und vom Treppensteigen ermüdet zu sein. »Sie sind's, Herr Demba? Grüß Sie Gott!« rief Klara Postelberg. »Sonja ist drüben im Chefzimmer. Gleich wird sie da sein.« Sie verschwieg vorsichtig, daß Sonja eben mit Georg Weiner ein Telephongespräch führte.
Alle diese Unannehmlichkeiten waren nun glücklich überstanden, und so hieß es nun, auch diese letzte Unterredung mit Stanislaus Demba über sich ergehen zu lassen. Sonja war bereit. »Du bist's?« fragte sie und zwang ihr Gesicht zu einem Ausdruck ängstlicher Verlegenheit. »Ich hab' dich doch gebeten, mich nicht mehr im Bureau zu besuchen. Du weißt, der Chef
Dieser Ringstraßenaff! In so einen Hohlkopf hast du dich vergaffen können!« Sonja wurde zum erstenmal scharf. »Wenn du anfängst, meine Freunde zu beleidigen, dann sind wir sofort fertig. Dein Benehmen ist mir nur wieder ein Beweis dafür, daß wir beide nicht zueinander passen.« »Schön,« sagte Stanislaus Demba. Seine Sache bei Sonja war ohnehin verloren.
»Wirklich?« spottete Sonja. »Zu lieb von dir, zu freundlich.« »Dem Weiner wirst du abschreiben. Ich werde dir den Brief diktieren,« sagte Demba unbeirrt. »Jetzt hör' aber endlich auf, Unsinn zu reden. Ich hab' es satt. Das glaubst du doch selbst nicht, daß ich mir von dir Briefe an meine Freunde diktieren lasse.
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