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Aktualisiert: 18. Mai 2025
»So mag er's wissen,« sagte Sonja. »Um so besser. Ich habe keine Ursache, vor ihm Verstecken zu spielen. Wo haben Sie ihn getroffen?« »Gestern abend hat er sich im Café Sistiana zu mir gesetzt,« sagte Herr Neuhäusl, ließ den Deckel seiner Uhr zuschnappen und steckte sie in die Westentasche. »Ich hab' ruhig meine Zeitung lesen wollen, konnt' aber nicht dazukommen.
»Sie werden es wahrscheinlich sowieso nicht bei uns erleben, Herr Neuhäusl,« wehrte sich die Angegriffene mit unzarter Anspielung auf die Drohung des Chefs. »Also kann es Ihnen ganz egal sein. Überhaupt heiß' ich für Sie: Fräulein Postelberg, merken Sie sich das.«
Der Chef war zwar wie alle Tage am Morgen hier gewesen, hatte ein bißchen mit dem Personal gebrummt, und speziell den Kontoristen Neuhäusl, der sich um eine volle halbe Stunde verspätet hatte, für den nächsten Ersten die Kündigung in Aussicht gestellt.
»Ich möchte wetten,« sagte sie, als »Mister Brown« mit Herrn Neuhäusl das Bureau verlassen hatte, »daß er jetzt mit dem Neuhäusl Karambol spielen geht. Immer, wenn der Chef beim Rennen ist, hat er geschäftliche Besprechungen im Café Sistiana und ausgerechnet den Neuhäusl nimmt er jedesmal mit.« »Recht hat er,« sagte Etelka Springer. Klara Postelberg setzte sich zu Sonja.
Dann hab' ich den Prokuristen von Gebrüder Goldstein schon eine Viertelstunde lang auf mich warten lassen. Eine geschäftliche Besprechung, Herr Neuhäusl, Sie können mitgehen, damit Sie lernen, wie man mit der Kundschaft umgeht. Wenn der Chef zufällig kommen sollte, so rufen Sie mich im Café Sistiana an, Fräulein Springer, der Kellner dort kennt mich. 17836 ist die Nummer.«
Herr Neuhäusl beschäftigte sich mit der Malträtierung seiner Taschenuhr, der er die Schuld an seiner Verspätung beilegte. Der Praktikant Josef malte traumverloren auf einen Bogen Kanzleipapier mit blauem Bleistift seine Unterschrift, die so schwungvoll war, daß er ohneweiters zum Gouverneur der österreichisch-ungarischen Bank hätte ernannt werden können.
Übrigens könnt ihr ihm ja wirklich sagen, daß ich nach Budweis zu meiner Tante gefahren bin.« Herr Neuhäusl legte das Taschenmesser, mit dessen Hilfe er eine wichtige Verbesserung an dem Räderwerk seiner Taschenuhr erzielt hatte, aus der Hand. »Wenn Sie sich vielleicht einbilden,« sagte er zu Sonja, »daß Ihr Verflossener nicht ganz genau weiß, was Sie vorhaben
»Die Postelberg wird schon für Abwechslung sorgen,« mischte sich Herr Neuhäusl in die Unterhaltung. »Diesen Monat trägt sie das Haar kirschrot, nach dem Ersten soll Grasgrün darankommen, hab' ich aus verläßlicher Quelle erfahren.«
Bis neun Uhr hab' ich mir ununterbrochen seinen Liebesgram anhören müssen und ab neun Uhr seine Rachepläne. Hat mich =sehr= interessiert,« schloß Herr Neuhäusl ironisch. »Wie war er? War er sehr aufgeregt?« fragte Fräulein Postelberg neugierig. »Anfangs war er sehr aufgeregt, zum Schluß ist ihm dann eine Idee gekommen, da hat er sich beruhigt.
»Mister Brown« schien ihm nicht zuzuhören, schrieb und rechnete unermüdlich weiter. Erst nach ein paar Minuten legte er die Feder hin, warf einen Blick auf die Wanduhr und schlug sich mit der Hand vor die Stirne. »Dreiviertel zehn ist schon? Ist das möglich?« fragte er. »Wieviel Uhr haben Sie, Herr Neuhäusl? Wirklich schon dreiviertel zehn?
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