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Aktualisiert: 18. Juli 2025
»Kasperle kommt, Kasperle kommt!« schrien alle, und selbst der Herzog vergaß den armen Grafen von Singerlingen und eilte hinaus. Ganz verdutzt sah sich der Graf von Singerlingen um, Niemand begrüßte ihn, niemand rief hurra, und dabei sollte doch morgen seine Hochzeit sein.
Er hatte ihr vom Waldhaus erzählen müssen und von Kasperle, und sie waren beide glücklich mitsammen gewesen. Auf einmal aber sei der Herzog August Erasmus gekommen, mit ihm der Graf von Singerlingen, und da sei eins, zwei, drei Verlobung gefeiert worden, und in vier Wochen sollte Hochzeit sein.
Dem Grafen von Singerlingen ist er hinten auf den Wagen aufgesprungen; so ist er mit in ein Schloß gefahren, dort ist er in die Schlagsahne gefallen und hat sich in des Herzogs, unseres Herzogs, Bett gelegt.« »Fein!« schrien wieder ein paar Buben, aber da drohte Kasperle: »Ihr werdet eingesperrt.«
Die beiden staunten, als der Graf von Singerlingen ihnen erzählte, er sei bei Kasperle gewesen. »So, und nun reise ich heimlich ab,« flüsterte er der schönen Rosemarie zu. »Für die Prinzessin danke ich schön!« »Man soll Kasperle holen,« rief in dem Augenblick der Herzog, »er soll uns etwas vorkaspern!«
Und so ein bitterliches Gesicht machte sie dazu, daß der Graf von Singerlingen bei sich dachte: Dem Himmel sei Dank, daß sie noch nicht meine Frau ist, die heirate ich nie und nimmermehr! Kasperle schrie, die Prinzessin schlug, und der Herzog wurde grün und gelb, so ärgerte er sich. »Nehmt Kasperle, tragt ihn ins Schloß und sperrt ihn ein!« sagte er hart zu seinen Dienern.
»Was,« schrie die Prinzessin, »er erlaubt es sich wieder, mein Gesicht nachzumachen!« Und geschwind rannte sie die Treppe hinauf, der Herzog lief ihr nach, und beide traten unerwartet in das Zimmer, in dem Kasperle kasperte. Der machte gerade ein Gesicht, wie es die Prinzessin schnitt, wenn von dem Grafen von Singerlingen geredet wurde.
»Die schöne junge Gräfin Rosemarie heiratet den Grafen von Singerlingen,« brummte der Kasperlemann. »Der ist freilich schon ein bißchen alt für sie, aber weil ihre Eltern gestorben sind, will der Herzog, der ihr Vormund ist, sie verheiraten. Sie will den Grafen gar nicht gern, aber sie muß ihn halt nehmen.«
Da sah er das Schloß, in dem Rosemarie gewohnt hatte, nun kam der Weg, den er mit dem Grafen von Singerlingen gefahren war. Und weiter ging es, immer weiter. Die Postkutsche rollte an einer Schafherde vorbei, ein langer Schäfer bewachte sie; Himmel, das war Damian! Ein Dorf tauchte auf, es war Protzendorf.
»Und der Graf von Singerlingen?« fragte der Minister. »Der kriegt eine Prinzessin. Ich habe doch noch meine Base Gundolfine, die will gerne einen Mann, und ich mag sie nicht heiraten. Der Graf von Singerlingen tut mir schon den Gefallen und heiratet sie.
»Na nu, wer rennt denn da herum?« fragte der Graf. »Ich bin's!« »Ei, potz Wetter, Kasperle! Du willst wohl gar schon wieder ausreißen?« »Nä!« Kasperle seufzte tief. Der Graf von Singerlingen seufzte noch tiefer. Endlich, sagte er: »Kasperle, was hast du angerichtet!« Kasperle senkte tief seine Nase. »Ich kann doch nichts dafür! Warum ist der Herzog ins Wasser gefallen!« murmelte er.
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