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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Siebold wußte nicht recht, wie er sich zu benehmen habe. Von dem hergelaufenen, verlotterten Menschen angesprochen zu werden, verletzte sein Standesgefühl. Er kannte ihn kaum. Andererseits waren die Zeiten derart, daß man sich hochmütiger Regungen versehen mußte. Er verbarg seinen
An den kahlgrauen Wänden hingen gedruckte Bilder aus Zeitschriften, Berge, Schlösser, Feldherren, Fürsten; auf dem Boden lag eine verbogene Kindertrompete, auf dem Tisch ein Ranft altbackenes Brot, eine angebissene Rübe und eine Schachtel mit Lottonummern. Wie komm ich daher? dachte Siebold, und wie komm ich wieder fort? Jost hatte ihm das Kind abgenommen. Er entkleidete es.
Oder sei an ihm die Herrlichkeit spurlos vorübergegangen? Ungern sah sich Siebold in die Mitte der Aufmerksamkeit versetzt. Er liebte es nicht, sich mit Gewesenem zu beschäftigen. Ihm lag der gestrige Tag schon fern. Unter den fragenden Blicken der Tischgenossen stiegen wohl Bilder aus entlegenen Gehirnschächten empor, aber es gestaltete sich keines.
Er fängt schon wieder mit seinem Geschwätz an, dachte Siebold. Das Kind in seinen Armen regte sich; er fühlte die Glieder, die kleine Brust, die engen Lenden, geschmiegt an seinen Leib, und es war ihm zum Schaudern neu. Keines der eigenen war so dicht an ihm gewesen, in Krankheit nicht, in Zärtlichkeit nicht, keines hatte so elfenhaft, so hingeschwunden an ihm geruht.
Bei dem Anblick des nackten Kinderkörpers war es Siebold durch den Sinn gegangen: ein Fisch; und es war eine eigene, frierende, bettelnde Wollust dabei gewesen. Die Vorstellung des weißen, zuckenden Fischleibes, dessen verglaste Augen im letzten Brechen nach dem heimischen Element lechzen, hatte
Laut redende und heftig gestikulierende Gruppen hatten einen eleganten Fiaker umringt und offenbar den Lenker vom Bock gerissen, denn die Pferde, denen anzusehen war, daß sie im raschesten Lauf aufgehalten worden, standen allein, und aus den Stimmen hob sich die rohbrüllende des Kutschers am vernehmlichsten hervor. Dem Gespräch zweier Burschen entnahm Siebold, was sich zugetragen hatte.
Er begleite ihn und werde ihm zu Hause das Geld geben, sagte Siebold, nahm dem Knaben die Scheine ab und steckte sie in die Tasche. »Das Körbchen!« rief Jost bänglich, und ein Weib holte es herbei. Siebold nahm auch das Körbchen. Der Schutzmann hielt sie noch einmal auf und verlangte Josts Adresse.
Eines Morgens, als Siebold seine Wohnung verließ, die in einem Hintertrakt gelegen war, und durch den mit einem Gärtchen verzierten Hof schritt, gewahrte er ihn am Flurfenster im zweiten Stock des vorderen Hauses.
GENUS. GORDIUS Linné. Linné, systema naturae, edit. XII. I. II. pag. 1075. Character der Familie. GORDIUS SUBBIFURCUS v. Siebold. Von Siebold, Stettin, entom. Zeit. Jahrg. IX. pag. 296. Diesing, syst. Helminth. vol. II. pag. 90. Meissner, Beiträge zur Anat. u. Zool. Bd. VII. Heft 1 u. 2. pag. 59. Taf. Ebendaselbst Zusatz von von Siebold, pag. 143.
Er antwortete, er kenne den Schreiber; es sei ein Wahnsinniger, aber von der harmlosen Art, der sich einen albernen Scherz mit ihm erlaube; er werde dem Narren das Handwerk legen. Am selben Nachmittag gewahrte er auf dem Heimweg vom Amt Jost in seinem gelben Mäntelchen vor einer Branntweinbudike. Er zog sogleich den Melonenhut und grüßte devot. Siebold schaute geradeaus, ohne den Gruß zu erwidern.
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