United States or Caribbean Netherlands ? Vote for the TOP Country of the Week !


Ilse konnte unmöglich diese Frage für ernst halten. War sie denn ein kleines Mädchen aus der A-B-C-Klasse? Sie zögerte mit der Antwort. Die Vorsteherin indes war nicht gewöhnt zu scherzen, sie sah erstaunt die schweigende Ilse an. »Wie du Land schreibst, möchte ich von dir wissenwiederholte sie noch einmal in bestimmtem Tone, der jeden Zweifel, ob er ernst gemeint sei oder nicht, benahm.

Ich wollte an Rudolph schreiben und wurde zu meinem Schrecken gewahr, daß ich nicht einmal seine Adresse wußte. Den Namen seines väterlichen Gutes wußte ich, aber wo lag es? Oder war Rudolph schon wieder in Neuhof? Die Großeltern wagte ich gar nicht zu fragen. Hätten sie mich doch gescholten, ich glaube, mir wäre wohler gewesen. Diese schweigende Güte erdrückte mich.

Reicht eine Macht denn wohl in jenes Haus, Wo der Tyrann die holde Gattin kränkt, Wenn er nach eignem Sinn verworren handelt, Durch Launen, Worte, Taten jede Lust Mit Schadenfreude sinnreich untergräbt? Wer trocknet ihre Tränen? Welch Gesetz, Welch Tribunal erreicht den Schuldigen? Er triumphiert, und schweigende Geduld Senkt nach und nach, verzweifelnd, sie ins Grab.

Meine ganze schweigende Verachtung widme ich hingegen dem gesinnungslosen Wichte, der aus leidiger Scheelsucht oder unsauberer Privatgiftigkeit meinen guten Leumund in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen sucht und dabei die Maske des Patriotismus, wo nicht gar die der Religion und der Moral, benutzt.

»Als Herausforderung konnte es auch nicht aufgefaßt werden«, nahm Cajetan Partei, »aber in jeder Gesellschaft und Geselligkeit errichtet der Schweigende gewisse Schranken, auch genießt er dadurch, daß er sich niemals bloßstellt, einen Vorteil, den zu rechtfertigen seiner Einsicht und Courtoisie überlassen werden muß

Teja nickte und setzte sich, ohne ein Wort, zu Füßen des Grabes, wo er stand, nieder. Der Alte reichte Totila die Fackel und lehnte sich Teja gegenüber auf die Felsplatte. Die andern Drei winkten ihm scheidend zu. Und ernst und in schweigende Gedanken versunken stiegen sie hinunter zur Stadt. Drittes Kapitel.

Sie verstand, wodurch er so streng und pedantisch geworden war und so hart gegen seine Untergebenen. Sie sah ein, daß auch sie vielleicht schuld gewesen, wenn es ihm schlecht gegangen war. Seine lange, schweigende Liebe zu ihr hatte ihm nur eine Last mehr aufgebürdet; denn sie hatte ihm kein aufmunterndes Wort gegönnt; im Gegenteil! Was Wunder, daß er schließlich wie verhext war?

Aus Verehrung für Moloch hatten die Priester ihre glänzendsten Edelsteine angelegt. Diamanten funkelten auf den schwarzen Kutten. Zu weite Ringe glitten an abgemagerten Händen hin und her. Ein trübseliger Anblick: diese schweigende Schar, deren Ohrgehänge gegen die bleichen Gesichter schlugen und deren goldene Tiaren fanatische starre Stirnen krönten.

Sie übertrafen sich gegenseitig in der Erfindung neuer Fragen: ›ob sie wohl auch‹ und ›wie mag bei ihr‹, nur mußten sie sich vor Herrn Karolus in acht nehmen, dessen Zartgefühl zu schonen eine schweigende Übereinkunft im Hause Werkmeister war. Der hatte natürlich auch die Trommler gehört und ihren Zettel gelesen.

Es war eine schwüle Sommernacht des Jahres fünfhundertsechsundzwanzig nach Christus. Schwer lagerte dichtes Gewölk über der dunkeln Fläche der Adria, deren Küsten und Gewässer zusammenflossen in unterscheidungslosem Dunkel: nur ferne Blitze warfen hier und da ein zuckendes Licht über das schweigende Ravenna.