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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Die Annahme, daß etwas erkannt oder bemerkt wird, ist die minimale Voraussetzung dafür, daß etwas als Ausdruck gilt. Die mit dem Schreiben verbundenen Annahmen sind andere als die der Mündlichkeit. Sie umfassen strukturale Merkmale der praktischen Erfahrungen, innerhalb derer die schreibenden Menschen ihre Identität setzen.
Während des Schreibens kam die Bedienerin herein, um zu sagen, daß sie fortgehe, denn ihre Morgenarbeit war beendet. Die drei Schreibenden nickten zuerst bloß, ohne aufzuschauen, erst als die Bedienerin sich immer noch nicht entfernen wollte, sah man ärgerlich auf. »Nun?« fragte Herr Samsa.
Weil ich mir dessen wohlbewußt bin, bin ich mir auch der ungeheuern Verantwortung bewußt, welche auf uns Schreibenden ruht, sobald wir zur Feder greifen. So oft ich dieses Letztere tue, tue ich es in der aufrichtigen Absicht, als Schaffender nur Gutes, niemals aber Böses zu schaffen.
Dadurch werden diese Bemerkungen, Betrachtungen, ausgezogenen Sinnsprüche und was sonst vorkommen mag, der Schreibenden ganz besonders eigen und für sie von Bedeutung. Selbst jede einzelne von uns ausgewählte und mitgeteilte Stelle gibt davon das entschiedenste Zeugnis.
Was sie las, waren meistens einfache und ihr vertraute Dinge; aber jeder der Schreibenden hatte von seinem Vorgänger eine ohne Übertreibung feierliche Vortragsweise übernommen, einen instinktiv und ungewollt angedeuteten Chronikenstil, aus dem der diskrete und darum desto würdevollere Respekt einer Familie vor sich selbst, vor Überlieferung und Historie sprach.
Dasselbe unbewußt waltende Gesetz, das ausscheidet, ohne negativ zu sein, das nur erlesenen Moment zu magnetisch gleichen Punkten bindet, reißt die Struktur des Schreibenden zusammen. Die Sätze liegen im Rhythmus anders gefaltet als gewohnt. Sie unterstehen der gleichen Absicht, demselben Strom des Geistes, der nur das Eigentliche gibt. Melodik und Biegung beherrscht sie.
Es liegt mir in der schreibenden Hand und in der Feder, der vorliegenden Darstellung jene psychologische oder gar kriminalpsychologische Färbung zu geben, welche am besten geeignet wäre, das, was damals in mir vorgegangen ist, für den Fachmann begreiflich zu machen; aber ich schreibe hier nicht für den seelenkundigen Spezialisten, sondern für die Welt, in der meine Bücher gelesen werden, und habe mich also aller Versuche, Psychologie zu treiben, zu enthalten.
Erst als ich sah, daß einer der Schreibenden auch ein Butterbrot ganz öffentlich vor sich hatte und aß und trank, holte ich meinen Imbiß heraus und nun schmeckte das Hubertusbier noch einmal so gut. Mutiger geworden, knüpfte ich eine Unterhaltung an, erkundigte mich nach den Familienverhältnissen des Grafen von Stolberg und erweiterte meine genealogischen Kenntnisse beträchtlich.
Es war eine Todtenstille in dem Stübchen des Mannes, nur unterbrochen durch das leise Umschlagen eines Blattes, oder durch das dumpfe Knarren der Feder in der Hand des Schreibenden.
Letzthin las ich in einem Aufsatz irgendeines der zehntausend Windhunde, die sich in den Zeitungen über mich auslassen: meine Affennatur sei noch nicht ganz unterdrückt; Beweis dessen sei, daß ich, wenn Besucher kommen, mit Vorliebe die Hosen ausziehe, um die Einlaufstelle jenes Schusses zu zeigen. Dem Kerl sollte jedes Fingerchen seiner schreibenden Hand einzeln weggeknallt werden.
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