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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Wohl war er in Schlaf gefallen, aber schreckliche Traumbilder ließen die Gefahr noch viel größer erscheinen. So träumte ihm, als wäre der Schlangenkönig mit der funkelnden Goldkrone auf ihn gefallen und wollte ihn verschlingen. Mit lautem Geschrei sprang er auf und zur Seite, um dem Feinde zu entkommen und sah, daß der Strahl der aufgehenden Sonne ihn geweckt hatte.
Denn er war ein wunderschöner Prinz gewesen und hatte viele schöne Prinzessinnen und Königinnen und Kaiserinnen mit seiner Schönheit gelockt, aber keine geliebt sondern alle mit wankelmüthigem Herzen verlassen. Deswegen war er zur Strafe verwandelt worden, damit er auch versuchte, was es heißt keine Liebe finden, und er mag nun wohl als der Schlangenkönig kriechen müssen bis an den jüngsten Tag.
Und Schlangenkönig mußte traurig wieder aus der Kammer kriechen und die Nacht wieder auf der kalten feuchten Erde schlafen. So ging es noch drei Tage und Schlangenkönig versuchte noch dreimal, ob das Kind ihn lieb gewinnen und bei ihm schlafen wolle. Sie aber rief immer: Fort fort, du blanker gleißender Gaukler! Jakob wird mein Mann und kein anderer in Ewigkeit!
Das war ihm aber das Allertraurigste bei dieser Geschichte wenn er Schlangenkönig über die Wiesen hinschlüpfen sah in seinem bunten Rock, daß er ihm nichts thun durfte.
So sprach Jakob ganz beweglich zum Schlangenkönig, und als die Jungfrauen und Margarethe fertig waren, da rief er: Thu uns auf, Schlangenkönig! Und Schlangenkönig stieß mit dem Kopf gegen das Eisenthor des Gartens und es sprang weit auf; und sie gingen alle heraus und Schlangenkönig ging mit ihnen. Als sie nun an das Wasser kamen, war da weder Brücke noch Nachen, und Jakob sprach.
Und Jakob sagte zu ihm: Schlangenkönig schwöre mir's bei deiner Seligkeit und bei der Hoffnung, die du hegst, dieser häßlichen bunten Haut einmal ledig zu werden und Schlangenkönig nickte ihm den Schwur auch dreimal zu.
Und als Jakob den vierten Morgen wiederkam, fragte er Schlangenkönig wieder: Schlangenkönig willst du mir Margrethchen wiedergeben und die andern Jungfrauen, daß sie frei aus deinem Gebiete weggehen und eine jede so viel mittragen dürfen, als sie mit den Händen tragen können?
Sie waren beide beinahe erwachsen aber unschuldig wie die kleinen Kinder und wußten nicht, warum sie einander so lieb hatten. Aber daß sie sich über alles liebten, das ist wahr. Diese und die andern Knaben und Mädchen, welche dort das Vieh hüteten, hatten Schlangenkönig oft laufen sehen und mogten ihn gern leiden, denn er war sehr bunt und schön und seine Krone funkelte auf das allerschönste.
Aber Jakob ging ihm fest entgegen und rief: Komm nur her, Herr Heidenkönig! komm nur her! Ich bin nicht bange vor dir, du sollst schon Gemach lernen. Und als Schlangenkönig gegen ihn sprang, berührte er ihn nur leise mit seinem Dornstock, und o Wunder! Schlangenkönig krümmte sich und wand sich um den Dornstock, wie die Rebe sich um ihren Stab windet.
Die Kinder hatten noch nie einen Gesang von ihm gehört, obgleich die Rede ging, der Schlangenkönig könne singen und habe schon manche schöne Dirne verlockt, die nun in seinem Schlosse sitzen und weinen müsse, sondern vor ihnen hatte er immer nur gezischelt, wie andere Schlangen thun.
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