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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Dieses Inselchen lag in einem großen Landsee. Da hatte Schlangenkönig sein Schloß unter einem Hügel in der Erde gebaut, und es war sehr schön darinnen und schimmerte und funkelte von Silber und Gold und Edelsteinen und hatte die allerprächtigsten Gemächer. Darinnen saß Schlangenkönig ein armer verwandelter Prinz und wartete auf seine Erlösung. Er war aber verwandelt wegen seiner Eitelkeit.
Und Schlangenkönig dachte bei sich: Den Bauerjungen will ich schon jagen, daß ihm die Haare auf dem Kopfe sausen sollen; und er richtete sich auf und sprühete Funken aus den glänzenden Augen und streckte die zischende Zunge aus und machte seine Krone auf dem Kopfe feuerroth vor Zorn und zuckte mit dem Rücken, als wolle er auf Jakob springen.
Aber an ihren Jakob hat sie viel denken und oft bitterlich weinen müssen und sie hat gerufen mitten in der schimmernden Herrlichkeit: O mein lieber Jakob! säße ich nur mit dir jetzt in einem schlechten Kleide unter einem grünen Baum, wie viel glücklicher wäre ich! Pfui der abscheuliche Schlangenkönig! wie hat er mich verlockt und verführt durch seinen Gesang!
Er küßte seine liebe Margarethe und sagte: Margarethe, gieb derweile auch auf meine Kühe Acht, bis ich wiederkomme, und kommt der Schlangenkönig etwa, so bleibe bei Leibe nicht allein, sondern treibe nur geschwinde zu den andern Hirten hin. Er könnte dich wegsingen, denn der Schelm soll es in der Stimme haben.
Weil er nemlich so viele arme Prinzessinnen betrogen hat, die er sitzen ließ und weiter ging, so hat ihn die Strafe getroffen, und das Wort ist zu ihm gesprochen: Sey der Schlangenkönig und krieche als der Schlangenkönig und iß Erde und sauge Gift aus Wurzeln und Kräutern und sey den Menschen ein Abscheu und den Thieren ein Grauen, bis ein unschuldiges junges Blut sich über dich erbarmt und mit dir zu Bett geht und dich ohne Grausen küßt.
Der Jüngling hatte lange nicht das Herz, an den Schlangenhaufen heranzugehen, wo jeder Augenblick ihm Tod drohte; als er aber plötzlich das Goldschüsselchen, von dem er gehört hatte, vor dem Schlangenkönig erblickte und an den daran geknüpften Gewinn dachte, durfte er nicht länger zaudern.
Der Stock ist gut und der Schäfer ist nicht dumm, sprach Jakob, und fragte Schlangenkönig: Schlangenkönig willst du mir Margrethchen wiedergeben, so mache ich dich strax los und du magst hingehen, wohin du willst. Schlangenkönig aber schüttelte den Kopf. Und Jakob sprach wieder: So fahrwohl für heute, mein Prinz! friere die Nacht hier und bedenke dich bis morgen.
Jakob war bald gekommen, nachdem Margarethe von Schlangenkönig entführt worden war, und suchte seine Margarethe im Walde und auf der Weide bei den andern Hirten. Er fand sie nirgends, aber die Hirten sagten ihm, Schlangenkönig werde sie wohl weggefangen haben.
Und als es Nacht ward, führte man sie eben so wie gestern in ihre Goldkammer und brachte sie ins Bett und löschte die Lampen. Und auch der Schlangenkönig kam eben so wieder wie gestern und schlich an ihr Bett und flehete, daß sie ihn ins Bett nehmen und lieb haben und Königin werden sollte. Sie aber ward noch viel böser als gestern und jagte ihn mit schlimmen Worten fort.
Aber ein trotziges und listiges Herz, das keine Demuth hat, kann auch keine Liebe in der Brust haben; und wie kannst du glauben, daß ein junges unschuldiges Herz den Schlangenkönig umarmen soll, wenn es ihm nicht anmerkt, daß Liebessehnsucht und Frömmigkeit in ihm wohnt?
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