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Aktualisiert: 6. Juli 2025
Ich war nun Ordensschwester geworden und begab mich jeden Tag früh morgens mit meiner Almosenschale nach Kosambi, wo ich von Haus zu Haus ging, bis sie gefüllt war obwohl Satagira mir diesen Bettelgang nur zu gern erspart hätte. Eines Tages stellte ich mich auch am Eingange seines Palastes hin, weil die ältesten Nonnen mir geraten hatten, mich auch dieser Prüfung zu unterziehen.
Satagira, der Sohn des Ministers, verfolgte mich nämlich jetzt immer eifriger mit den Zeichen seiner Liebe, und ich konnte mich nicht mehr in einem öffentlichen Lustgarten mit meinen Gespielinnen zeigen, ohne daß er da war und mich zum Gegenstand seiner aufdringlichen Aufmerksamkeit machte.
Und der Erhabene überlegte bei sich: "Sollte ich wohl jetzt diesem Pilger sagen, was ich alles von Vasitthi weiß? Wie treu sie ihm war, wie sie ohne eigene Schuld, durch schnöden Betrug, dahin gebracht wurde, Satagira zu heiraten?
Wenn Satagira nicht binnen drei Tagen Angulimala unschädlich machte wie es das Volk so stürmisch verlangte dann würden ihn alle Folgen der fürstlichen Ungnade aufs empfindlichste treffen. Nachdem Satagira dies erzählt hatte, warf er sich weinend auf die Bank, raufte sich die Haare und gebärdete sich wie ein Wahnsinniger. "Sei getrost, mein Gemahl," sagte, ich.
Es verlautete nun plötzlich, Satagira habe den Oberbefehl über eine große Truppenmacht erhalten, um die ganze Gegend von Kosambi zu säubern und womöglich Angulimala selber und die anderen Hauptführer der Bande gefangen zu nehmen. Er habe, hieß es, geschworen, dies zu erreichen oder bei dem Versuche im Kampfe zu fallen.
Mit einem stummen Kopfnicken gab Satagira seine Einwilligung, wie er denn auch nicht anders konnte. Der König aber, der nun ganz beruhigt war, trat an Angulimala heran, sprach freundlich und ehrerbietig zu ihm und sicherte ihm seinen fürstlichen Schutz zu.
Bei diesen schrecklichen Worten hätte mich wohl die Besinnung verlassen, wenn sich nicht meinen verzweifelten Gedanken sofort eine Möglichkeit eröffnet hätte, noch gegen die Hoffnung selbst zu hoffen: "Satagira ist ein schlechter und verschlagener Mensch," antwortete ich mit scheinbarer Ruhe, "der vor keinem Betrug zurückschreckt, und er hat sein Herz oder vielmehr seinen Stolz darauf gesetzt, mich zur Frau zu gewinnen.
Da trat Satagira gerade in den Torweg, wich mir aber scheu aus und verhüllte traurig sein Antlitz. Gleich danach kam dann der Hausmeier und bat mich weinend, doch ja zu gestatten, daß Alles, wofür ich Gebrauch habe, mir täglich zugeschickt werde. Ich aber antwortete ihm, daß es mir gezieme, der Ordensregel nachzukommen.
Der böse Satagira mußte die Eltern meiner Geliebten von unseren geheimen Zusammenkünften unterrichtet haben, denn es zeigte sich bald, daß Vasitthi sorgfältig und argwöhnisch überwacht wurde, und daß der Aufenthalt auf der Terrasse ihr nach Sonnenuntergang verboten war angeblich wegen ihrer noch gefährdeten Gesundheit. So war denn unsere Liebe obdachlos!
Ringsum, unter dem schattigen Dache des Riesenbaumes, in Gruppen gelagert, taten die Räuber sich gütlich. Jene kristallene Kette mit dem Tigerauge, von der ich dir schon erzählt habe, wie sie beim Ringkampf mit Satagira um Vasitthis Ball zerriß"-jene Kette, die mir meine gute Mutter beim Abschied als Amulett umgehängt hatte, war mir durch Angulimalas blutige Mörderhand vom Halse gezerrt worden.
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