United States or Turkey ? Vote for the TOP Country of the Week !


"Ei," riefen sie, "weißt du denn nicht, daß heute Satagira, der Sohn des Ministers, seine Hochzeit feiert? Du kannst dich glücklich preisen, gerade zu rechter Zeit eingetroffen zu sein, denn der Zug kommt jetzt vom Krishnatempel hier vorüber, und eine solche Pracht hast du gewiß noch nirgends gesehen."

"Folge meinem Rate, und nicht erst in drei Tagen, sondern noch heute sollst du wieder im Besitz der fürstlichen Gunst sein, ja nicht nur das, sondern diese wird noch strahlender über dich leuchten denn je zuvor." Satagira setzte sich auf und sah mich an, wie man wohl ein Naturwunder anstaunt. "Und wozu rätst du mir denn?"

Dabei wählte ich geflissentlich die belebtesten Straßen, so daß meine Abreise meinem Feinde Satagira gewiß kein Geheimnis bleiben konnte. Aber schon nach wenigen Stunden der Fahrt machte ich in einem großen Dorfe Halt und ließ meine Karawane dort ihr Nachtquartier beziehen, zu nicht geringer Freude meiner Leute.

Denn wir haben beide etwas zu rächen und an demselben Mann: an Satagira!" Mit dem Anstand eines Fürsten machte dieser Räuber eine Handbewegung, mit der er mich aufforderte, mich zu setzen, als ob er mir viel zu sagen hätte.

In dieser Schlucht aber hatte ich als ein unschuldiges Kind mit meinen Brüdern und Medini und den Kindern unseres Pächters gespielt. Satagira bemerkte, daß meine Hand, die auf die Tafel zeichnete, zitterte, und fragte mich, ob ich Fieber hätte. Ich antwortete, daß es nur etwas Müdigkeit nach einer schlaflosen Nacht sei.

"Du sollst zum König zurückkehren und ihn überreden, sich nach dem Sinsapawalde vor der Stadt zu begeben, dort am alten Tempel den Buddha aufzusuchen und ihn um Rat zu fragen. Der Rest wird dann von selber folgen." "Du bist eine kluge Frau," sagte Satagira. "Jedenfalls ist dieser Rat sehr gut, denn jener Buddha soll ja der weiseste aller Menschen sein.

Ungeheure Menschenmengen wogten durch die Straßen, und, vor dem königlichen Palast sich sammelnd, verlangten sie drohend, daß König Udana dies Unheil abwenden und Angulimala unschädlich machen solle. Am folgenden Tage kehrte Satagira zurück. Er überhäufte mich sofort mit Lob wegen meines guten Rats, dem er es allein danken wollte, daß er heil nach Hause kam.

Als Satagira hörte, wie nahe er dem Tode gewesen war, mußte er sich auf den Arm des Kämmerers stützen, um nicht umzusinken.

Alles ging nun in der Tat, wie es zwischen uns verabredet war, und du selber hast gesehen, wie ich die eisernen Ketten sprengte. Noch heute weiß ich aber nicht, ob Satagira Wort gehalten und die Ketten hat durchfeilen lassen, wie er es mir versprochen hatte, oder ob mir Kali durch ein Wunder half. Doch glaube ich eher das erstere.

"Nun, Angulimala," brach Satagira das Schweigen, "wiederhole vor dieser edlen Jungfrau, was du auf der Folter von der Ermordung des jungen Kaufmanns Kamanita aus Ujjeni gestanden hast." "Kamanita wurde nicht ermordet," antwortete der Räuber mürrisch, "sondern gefangen genommen und unseren Gebräuchen gemäß umgebracht."