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Dort aufgestellte oder in Aufstellung begriffene Neubildungen hatten eine zu geringe Stärke, um für einen ernsten Widerstand gegen einen rumänischen Einfall in das Land in Betracht kommen zu können. Die Verhältnisse auf dem südlichen Donauufer waren in dieser Beziehung für uns günstiger.

Der Fehdehandschuh wurde uns von dem bulgarischen Ministerpräsidenten hingeworfen. Noch vor Abschluß des rumänischen Feldzuges regte er bei seinen Politikern den Gedanken des Heimfalls der ganzen Dobrudscha an Bulgarien an und stellte die deutsche Oberste Heeresleitung als Hemmschuh dieser Bestrebungen hin. Hieraus entstand eine scharfe politische Bewegung gegen uns.

Meinem Allerhöchsten Kriegsherrn hatte ich Ende Oktober 1916 meine Anschauung dahin ausgesprochen, daß wir am Ende des Jahres den rumänischen Feldzug beendet haben würden. Am 31. Dezember konnte ich Seiner Majestät melden, daß unsere Truppen den Sereth erreicht hätten, und daß die Bulgaren am Südufer des Donaudeltas stünden. Die gesteckten Ziele waren erreicht. Kämpfe an der mazedonischen Front

Man überschätzte dabei jedenfalls die Leistungsfähigkeit der rumänischen Armee und ihrer Führung und ging von der irrigen Ansicht aus, daß die Kräfte der Mittelmächte an der Ostfront durch die russischen Angriffe vollständig gebunden, ja sogar erschöpft seien.

Wir mußten jedenfalls warten, bis wir einen günstigen Abschluß des rumänischen Feldzuges überblicken konnten. Gelang ein solcher, so verfügten wir über genügend Kräfte, um angrenzende neutrale Staaten von einem Eintritt in die Reihen unserer Gegner abhalten zu können, mochte England auch deren wirtschaftliche Bedrückung noch weiter steigern.

Sollte die deutsche Oberste Heeresleitung nunmehr den Angriff der Bulgaren endgültig abbrechen lassen, um starke bulgarische Kräfte aus den jetzt wesentlich verkürzten mazedonischen Fronten nach Nordbulgarien zu führen, oder sollte sie es wagen, die an der Donau schon versammelten Streitkräfte nach Mazedonien überzuführen, um hier nochmals zu versuchen, den rumänischen gordischen Knoten mit dem Schwerte durchzuschlagen?

Die Schwierigkeiten unserer Kriegslage im Herbste 1916 wurden durch den Fortgang der Kämpfe an der mazedonischen Front nicht unwesentlich erhöht. Die Armee Sarrails hätte jeden Anspruch auf Daseinsberechtigung verloren, wenn sie nicht im Augenblick der rumänischen Kriegserklärung auch ihrerseits die Offensive ergriffen hätte. Ihr Vorgehen erwarteten wir im Wardartal.

Ich hatte längst aufgehört, in solchen Augenblicken an anderes zu denken als an die wunderbaren Leistungen unseres braven Heeres, und einen anderen Wunsch zu hegen, als daß diese Leistungen uns dem endlichen Abschluß des schweren Ringens und der großen Opfer nahe brächten. Den Gewinn der rumänischen Hauptstadt hatten wir uns freilich etwas kriegerischer vorgestellt.

Das war im wesentlichen alles, was zurzeit an der wundesten der wunden Stellen unseres europäischen Kriegsschauplatzes, nämlich an den rumänischen Grenzen, verfügbar war. Weiterer Kräftebedarf mußte entweder aus anderen Kampffronten weggezogen oder abgekämpften und der Ruhe bedürftigen Verbänden entnommen oder endlich durch Bildung neuer Divisionen gewonnen werden.

September der bulgarische Kriegsentschluß zu unseren Gunsten gefallen war, trat das Land mit all seinen Kräften und mit dem ganzen Haß seiner Volksseele, der im Jahre 1913 aus dem rumänischen Überfall in den Rücken des gegen Serbien und Griechenland schwer ringenden Landes entsprungen war, an unsere Seite.