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Ich bin für Rousseaus Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars. Für die unsterblichen Ideen von Anno 1789! Und da glaube ich nicht an den sogenannten lieben Gott, der mit einem Spazierstöckchen in der Hand gemütlich durch seinen Erdengarten bummelt, seine Freunde in einem Walfischbauch einquartiert, jammernd am Kreuze stirbt und am dritten Tage wieder aufersteht von den Toten.

Auch durch den Einfluß ~Rousseaus~, den Kleist offenbar früh erfahren hat, ist in seiner Gesamtansicht zunächst keine entscheidende Aenderung eingetreten.

Manchmal gedenke ich Rousseaus und seines hypochondrischen Jammers, und doch wird mir begreiflich, wie eine so schöne Organisation verschoben werden konnte.

Die Entdeckung, daß sie fröhliche Menschen waren, war ihm ein fröhliches Wunder. So gefielen sie ihm noch viel besser. Einer der Herren zog Asmus in ein Gespräch über Rousseau. Er meinte, das Leben Rousseaus sei tadelnswert und seine Theorien seien nicht ausführbar. Aber Asmus war schon beim dritten Glas und verteidigte seinen Liebling wie eine Löwin ihr Junges.

Er erfüllte nach bestem Vermögen seine Regentenpflichten, aber in Übellaune. Er hatte seine Jugend genossen, aber in Übellaune. Er las mit heißem Bemühen die Enzyklopädisten und machte sich die Ideen Rousseaus, Grimms und Diderots zu eigen, aber in Übellaune. Er glaubte an eine hohe Bestimmung des Menschengeschlechts, aber in Übellaune. Er hielt auf Leckerbissen, verzehrte sie aber in Übellaune.

Auch waren Rousseaus und Naturzustände gerichtete Aussichten diesem Kreis nicht fremd, welcher nichts ausschloss, also auch mich nicht, ob er mich gleich eigentlich nur duldete.

Die französische Revolution wollte das Naturreich Rousseaus und die Republik der Römer, sie schuf, was ihrem inneren Wollen entsprang, das Reich des Bürgers, das eigensüchtige Nützlichkeitsstreben des bourgeoisen Liberalismus und die konstitutionelle Plutokratie.

Und Asmus rezitierte mit hochgeröteten Wangen: »Monument von unsrer Zeiten Schande, Ew’ge Schmachschrift deiner Mutterlande, Rousseaus Grab, gegrüßet seist du mir! Fried’ und Ruh’ den Trümmern deines Lebens! Fried’ und Ruhe suchtest du vergebens; Fried’ und Ruhe fand’st du hier. Wann wird doch die alte Wunde narben?

Und nun führt er das Beispiel Dantes, Alfieris, Montesquieus, Voltaires, Rousseaus, Miltons u. s. w. an. Die furchtlose unbestechliche Richterin, sagt er ein andermal, wird Goethe fragen: Dir ward ein hoher Geist, hast du je die Niedrigkeit beschämt? Der Himmel gab dir eine Feuerzunge, hast du je das Recht verteidigt? Du hattest ein gutes Schwert, aber du warst immer nur dein eigener Wächter!

Aber als wenige Tage darauf von Rousseaus »Emile« die Rede war, da zeigte sich, daß nur Asmus wußte, was wirklich darin steht, und die Braune hielt ihre braunen Augen so lange auf ihn gerichtet, als wenn sie ihn heute zum ersten Male sehe. II. Kapitel.