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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Die Zigeuner des Bürüs strichen die Fiedelbogen mit Kolophonium, kurz, es wurden große Vorbereitungen getroffen, und man hätte vielleicht sogar die großen Glocken geläutet, wenn Herr Poroßnoki nicht bei Czegléd, von seinem richtigen Verstande geleitet, Pali, den schmucken Csikós, auf ein Roß gesetzt und ihm aufgetragen hätte, daheim zu sagen, daß man keine Komödien inszenieren solle, da zur Lustigkeit keine Ursache vorhanden sei.
Dieses Mädchen war bei mir im Lager. Nie erblicke ich Mekka, wenn es nicht wahr ist.« Poroßnoki und Agoston richteten ihre Augen starr auf den Oberrichter, der merklich verlegen wurde und bis über die Ohren rot war. Dies war seine schwache Seite. Nun fing er an, die Energie zu verlieren. Czinna beugte traurig den Kopf. »Nie sah ich dich, guter Mann.«
Da war es, wo der Gefeierte abstieg, die wohlgesetzte Rede des Herrn Paul Fekete anhörte, den weißgekleideten Jungfrauen einen lächelnden Gruß zunickte, den verstoßenen Senatoren die Hand drückte und den Herrn Poroßnoki vollends umarmte woraufhin man ihn auf die Schultern hob, um ihn im Siegeszuge in das Stadthaus emporzutragen und zuletzt am Präsidentenstuhle des grünen Ratstisches abzusetzen.
Valentin Katona wollte eben seinem in weicherem Material arbeitenden Kollegen erklären, wie Max in den Senat gelangte, als das Fenster des Beratungssaales mit großem Lärm geöffnet wurde und der wohledle Herr Gabriel Poroßnoki »Verehrliches Volk der Stadt Kecskemét!« mit Stentorstimme hinausrief, worauf Grabesstille eintrat. »Ich melde euch im Namen des Senates, daß vom heutigen Tage angefangen, auf ein Jahr der wohledle und achtbare Herr Michael Lestyák nach unseren Gesetzen und Gewohnheiten zum Oberrichter der Stadt gewählt wurde.«
Ein großer Freudenschrei war nun vernehmbar. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von Straße zu Straße. Von Haus zu Haus wurde die Nachricht getragen. Die gefallenen, verhaßten Senatoren kamen wieder ans Tageslicht, sich unter das Volk mengend. Poroßnoki wurde mit Eljenrufen begrüßt, dem alten Inokai machte man entblößten Hauptes eine Gasse.
Herr Poroßnoki schlug sich lustig mit der Hand vor die Stirn. »Nun, das wäre mir auch nicht eingefallen. Eure Gnaden sind ein geborener Diplomat.« »Die Notwendigkeit ist ein guter Lehrer, oft ein besserer als die Erfahrung. Über die Pfaffen haben wir keine Macht, wir können sie weder gefangen nehmen, noch ihnen die Kanzel verbieten. Es giebt nur ein Mittel: Stefan Csuda.«
Der alte Lestyák eilte mit leichten Schritten aufs Stadthaus, wo das Gericht schon versammelt war, der Oberrichter hatte noch zwei Senatoren hinzugesellt, den Gabriel Poroßnoki und Agoston Kristof, er selbst führte als Siebenter den Vorsitz.
»Wie konntest du dies thun?« schrie Poroßnoki, »sei aufrichtig, die Aufrichtigkeit kann deine Sünde mildern.« Czinna drückte ihre Hände aufs Herz, ihre langen Wimpern schlossen sich. Sie glaubte vor Schande vergehen zu müssen und doch mußte sie es sagen in dieser traurigen Stunde. »Weil ich liebe, ich liebe Max Lestyák mehr als mein Leben, mehr als diese Stadt.
»Welcher Skandal!« brüllte Herr Agoston. »Wenn ich nur bis an mein Lebensende in Waitzen geblieben wäre.« »Was dann?« fragte Poroßnoki unruhig. Der Oberrichter faßte krampfhaft die Sessellehne, die Welt drehte sich im Kreise, vor seinen Augen tanzten die winzigen Buchstaben, die der Schriftführer aufs Papier warf.
»Ich weiß von nichts,« sagte der Oberrichter gereizt. »Welch' großer Schlag, welcher Schlag für Kecskemét!« rief Poroßnoki die Hände ringend. Wie der weggeschleuderte Stein, so schwirrten die Stimmen in der Luft: »Tod dem Schuldigen!« »So ist's! Auch ich werde es aussprechen.« Zwischenrufe wurden laut. »Er gehört nicht auf den Präsidentenstuhl, sondern auf die Anklagebank.«
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