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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Eine der Mägde war erst vor kurzem eingetreten, und sie war überdies aus einem andern Kirchspiel. Diese hätte nun wohl gerne die ruhige Stunde benützt, um etwas über die Herrschaft zu erfahren. Sie hatte eine Frage um die andere über die Pfarrerstochter und die Pfarrfrau und über den Pfarrer laut werden lassen, aber immer keine Antwort erhalten.
Großmutter hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, war aber dann das ganze Neujahrsfest hindurch still und schweigsam und wie in einem Traum befangen; es war, als habe jedenfalls sie etwas erfahren. Die Pfarrerstochter konnte lange nicht einschlafen, weil sie brennenden Durst litt; aber etwas trinken, ehe man geschlafen hatte, das durfte man doch beileibe nicht, sonst war alles umsonst gewesen.
»Arbeiten wir nicht etwa alle miteinander nur für dich?« sagte sie mit rauher, harter Stimme. »Und dann sitzest du hier und schläfst!« Beinahe hätte die Kleine einen Schrei ausgestoßen. Nein, nein, das war unmöglich! War das die Pfarrerstochter? Aber es konnte ja nicht anders sein, für jemand anders konnte hier doch nicht gearbeitet werden!
Es hieß, sie müsse daheim bleiben und dafür sorgen, daß das Gesinde eine ordentliche Mahlzeit mit Fisch und Grütze ganz wie am heiligen Abend bekomme. Als ob die alte Haushälterin das nicht ebensogut hätte besorgen können! Aber die Pfarrerstochter war deshalb doch in ausgezeichneter Laune.
»Wenn du so viel siehst,« fuhr die Pfarrerstochter weiter fort, »dann siehst du wohl auch die großen Klippen am Uferrand, wo die Leute sich an den Sonntagen aufstellen und ihre Angeln auswerfen, um Barsche zu fangen. Und ebenso wirst du die kleinen Einbäume sehen, die am Ufer angebunden liegen, und die kleinen Fischerhäuschen, die alt und grau und windschief draußen auf den Landspitzen stehen.«
Man kann wohl sagen, das sei doch nicht der Mühe wert, sich so darüber zu grämen; aber da ging nun die Pfarrerstochter tatsächlich vierzehn Tage lang verzweifelt umher, weil sie nicht wußte, wie sie sich einen Speziestaler verschaffen sollte. Wenn sie doch nur ihren Vater, wie es ihre Absicht gewesen war, gleich am Morgen nach der Hochzeit darum gebeten hätte!
Und die Pfarrerstochter antwortete, sie seien aus ihres Vaters Garten. 'Ja, da bin ich schon oft gewesen, ich kenne Euren Vater und auch Euch recht wohl. Das ist ein guter Mann, Euer Vater. Schneewittchen erwiderte einige freundliche Worte, denn es gefiel ihr, daß der Bursche so gut von ihrem Vater sprach.
»Jawohl, das ist in der Tat der alte Seegrund«, schloß die Pfarrerstochter. »Dies ist der Spiegel, der einstens hier unterhalb Lövdala lag, und der sein Glas verloren hat. Viele, viele denken, es sei sehr schade, daß das Glas nicht mehr da ist, und daß der Spiegel kein Spiegel mehr ist.«
Aber als es still im Hause geworden war, stand die Pfarrerstochter wieder auf, holte ein Talglicht herbei, das sie unten in der großen Kastenuhr verborgen hatte, schlich damit in die Küche hinaus, blies eine Kohle auf dem Herd an, um ihr Licht anzuzünden, und begann zu lesen.
Die Pfarrerstochter war wunderschön; wenn sie auf der Straße dahergefahren kam, liefen die Leute von ihrer Arbeit weg und stellten sich an die Zäune, nur um sie zu sehen. Der Pfarrer hatte große Macht im Kirchspiel; aber er pflegte zu sagen, im Vergleich zu seiner Tochter fragten die Leute recht wenig nach ihm.
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