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Aktualisiert: 12. Juli 2025


Sie erhob sich und stand groß vor dem Papste, aber schon verbeugte sie sich wieder tief mit demüthiger Gebärde, um seinen Segen flehend. Da bat er sie, sich wiederum zu setzen, und sie gehorchte. Clemens durfte sich die Gelegenheit nicht entrinnen lassen, Pescara durch den geliebten Mund seines Weibes zum Abfalle zu bereden.

Dieser riß sich los und: "Laß dich nicht hindern an diesem göttlichen Werke", rief er, "durch abergläubische Vorurteile und veraltete Begriffe, die weder in deinem Kopfe noch in deinem Herzen, noch in der Natur der Dinge sind. Ich kenne dich, Pescara: du bist ein Sohn Italiens und wie dieses erhaben über Treue und Gewissen!"

"Verworfener", rief sie, "habe ich dich gefragt, wie Pescara thun würde? Bist du der Mensch, es zu wissen? Habe ich dir erlaubt, an ihm herumzudeuten?... Wie die Katze mit der Maus... abscheulich! So hast du mit Julien gespielt, Ehrloser!"

"Du hättest ihm Freiheit und Freiheit ihm Tugend gegeben!" rief sie, doch Pescara fuhr fort, als hätte er nicht gehört: "Nun aber bin ich aus der Mitte gehoben, ein Erlöster, und glaube, daß mein Befreier es gut mit mir meint und mich sanft von hinnen führen wird. Wohin? In die Ruhe. Und jetzt laß uns scheiden, Victoria."

Und Pescara fiel unschuldig, so wahr ich dich umschlungen halte, denn nichts lag dem Redlichen ferner als Intrige und Verschwörung. Ist das nicht verrucht? Und vielleicht glaubte der junge Moncada eine Pflicht zu erfüllen und als guter Christ zu handeln, da er dem Wink einer Königsbraue gehorchte. Ist das nicht abscheulich? Wäre so etwas bei euch möglich, Karl?" "In Frankreich? Je nachdem.

"Vor Pescara denke ich bald selbst zu stehen", erwiderte Morone, "und nicht von ihm werde ich Euch reden, sondern allein von Victoria Colonna, welche ich mit ganz Italien verehre und anbete wie eine Gottheit, der ich aber zürne und gegen die ich Klage erhebe."

Er sei bei dem Großvater abgestiegen, der dem Gaste diesen Zettel für die Erlaucht gegeben habe. Der Knabe überreichte das Papier, auf welchem mit verzitterten Zügen "Morone" geschrieben stand. Pescara besann sich einen Augenblick. "Ich denke nicht, Erlaucht", antwortete dieser. "So führe ihn ein, aber erst, wann ich rufen werde. Jetzt wendete er sich rasch gegen den Herzog.

Nie verwandelte sich eine Stimmung seltsamer unter dem Eindruck eines Gedichtes: unmutig hatte die Colonna das Blatt ergriffen, bald besänftigte sie sich, dann sprach sie innig, und die letzten Zeilen jubelte sie hingerissen. Jetzt bekannte sie offen: "So bin ich und solches hoffe ich, wenn ich dieses auch nicht geschrieben habe!" Pescara blickte spöttisch.

In demselben Augenblicke trat Leyva aus dem innern Gemache und beschleunigte die allgemeine Flucht, indem er dem hintersten Hündchen des Konnetabel einen Tritt versetzte, daß es winselnd durch die Luft flog. Der ergraute Feldherr hatte einen zornroten Kopf und ließ sich von Pescara, der ihn geleitete, kaum mehr an der Hand zurückhalten. "Leyva", sagte der Marchese, "ich bitte Euch, bleibt!

Pescara erwiderte mit Ruhe: "Vergebet, Kanzler, wenn ich Euch habe warten lassen. Meine Zeit war nicht frei, doch eben wollte ich nach Euch schicken. Eure gestrige Rede hat mich beschäftigt, denn das Los eines Volkes ist keine Kleinigkeit aber bitte, setzet Euch, ich kann nicht sprechen, wenn Eure Gebärden so heftig dareinreden." Der Kanzler packte krampfhaft die Lehne eines Sessels.

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