Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 22. Juni 2025
Damit war die Frau Oberst ganz einverstanden und höchst erfreut kehrte sie mit ihren Nachrichten nach Hause zurück. So vergingen acht Tage. Jeden Morgen ging die Oberstin nach dem Hause des Kranken, um genau Bericht zu bekommen und zu hören, ob etwas mangele, das dann schnell herbeigeschafft werden mußte.
Sei Du nur einmal da, und was mir jetzt als etwas Ungeheueres erscheint, wird mir leicht werden.« Die Oberstin zeigte sich verstimmt; sie wollte Wildenstein nicht verlieren. Es verdroß sie nicht nur, es kränkte sie, daß er vermochte, den Gleichgültigen zu spielen, zu thun, als ob sie ihre Macht über ihn eingebüßt hätte.
Dem Obersten liefen dicke Schweißtropfen über die Hängebacken, er biß die Lippen und wendete sich der Abtheilung des zweiten Rittmeisters zu. Mit dem war der Kampf leichter aufzunehmen, der sollte jetzt büßen für den Freund und für sich selbst, hatte ihn der Regiments-Kommandant doch schon lange genug im Magen, den melancholischen Frechling, der es wagte, die Frau Oberstin anzuschmachten.
»Freilich. Erst neulich sagte mir die Frau Oberstin, sie wüßte eine schöne Stelle für dich, wenn du nur ein bißchen mit Kindern umzugehen verständest und die Anfangsgründe im Französischen
Nein, nein, Frau Oberst, meiner Lebtag nicht, lieber nicht essen, lieber nicht mehr aufkommen als so etwas." Die Oberstin hatte ihn ganz ruhig zu Ende reden lassen. Jetzt, als er sich auf sein Kissen zurücklegte, sagte sie besänftigend: "Es ist nicht so schlimm, was ich ausgedacht habe, Andres. Überlegen Sie doch einmal. Sie wissen ja, wo das Wiseli versorgt ist.
Wenn man mir die Berechtigung abstreitet, eine solche Sprache zu führen, so habe ich allerdings keine andere Antwort, als den Hinweis auf eine bis dahin ehrenhafte Existenz. Es war mir eben die Laune verdorben, und eher trübgestimmt als hoffnungsvoll kam ich nach der kleinen Garnison. Auch hier fühlte ich mich nicht wohl; ich begann mich zu langweilen; ich merkte alsbald, was das heißt, in einer Provinzstadt zu leben, die trotz ihrer vierzigtausend Einwohner etwas ist wie ein Sparta des Altertums, mit ebenso streng geschiedenen Kasten, nur daß die kriegerische Härte der Vorschriften durch minder folgenschwere, aber keineswegs leicht zu übertretende Bestimmungen gesellschaftlichen Charakters ersetzt werden. Da sind die Spitzen der Behörden, die militärischen Würdenträger, die Industriellen, die Gutsbesitzer, die jungen Leute, die eine Rolle spielen, die andern, die bloß eine spielen möchten; da ist die Generalin oder Oberstin, die das Wetter macht, und die kleine Apothekersgattin, die gerade noch geduldet ist; da ist die reiche Fabrikantenfrau, die ihre Toiletten aus Berlin bezieht, und die Frau Amtsrichter, die aus ihrem Wirtschaftsgeld mittelst rührender Entbehrungen den Preis für ein einziges schwarzes Seidenkleid erübrigt, das sie unter Beihilfe der Köchin und eines Mädchens vom Lande selber näht und das ihr die abendlichen Feste verbietet, wenn der Stoff an den
Mehr als Wiselis schnelle und kurze Antwort: »Ja, gern!« sagte der Frau Oberst sein Gesicht, das ganz von einer hohen Freudenröte übergossen wurde. Die Oberstin sah das gern; doch mußte sie sich verwundern, daß Wiseli eine so besondere Freude zeigte, denn sie wußte nichts von seinem Erlebnis mit dem Andres, aber das Wiseli hatte es nie vergessen. Sie gingen nun wieder weiter.
Sie war drei Monat fort, die große Reise zum Schwager in Sachsen, ihr tägliches Gespräch, solang wir sie kennen, kam endlich zustand; seit gestern nacht ist sie zurück, und jetzt mit ihrem übervollen Herzen es schwattelt ganz von Reiseglück und Freundschaftsungeduld und allerliebsten Neuigkeiten stracks hin zur Oberstin damit! die Trepp hinauf und angeklopft und das Herein nicht abgewartet: stell dir den Jubel selber vor und das Embrassement beiderseits! >Nun, liebste, beste Oberstin< hebt sie nach einigem Vorgängigen mit frischem Odem an: >ich bringe Ihnen ein Schock Grüße mit, ob Sie erraten, von wem?
Kurz nach ihrer Verheirathung erlebte sie eine bittere Enttäuschung. Prach, der bisher immer von väterlicher Freundschaft und von der Unabhängigkeit gesprochen hatte, die Erny als regierende Frau Oberstin genießen sollte, wurde ein verliebter, eifersüchtiger Gatte und ein engherziger Haustyrann.
Nein, nein, Frau Oberst, meiner Lebtag nicht, lieber nicht essen, lieber nicht mehr aufkommen, als so etwas tun.« Die Oberstin hatte ihn ganz ruhig fertig reden lassen; jetzt, da er sich auf sein Kissen zurücklegte, sagte sie beruhigend: »Es ist nicht so schlimm, was ich ausgedacht habe, Andres; denkt jetzt nur ruhig ein wenig nach. Ihr wißt ja, wo das Wiseli versorgt ist.
Wort des Tages
Andere suchen