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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Und noch stockfinster. Das lockte ihm den Seufzer ab: »Ach, wenn Else das doch auch vermöchte.« Eine Viertelstunde später, er hatte sich kaum völlig angekleidet, brachte ihm Dörthe Kaffee und Frühstück. Der Landmann erstaunte. »Soll ich denn hier oben frühstücken?« fragte er. »Ja, Herr, das Fräulein hat schon unten getrunken.« »Na, wie sie will. Es is gut.« Die Obermagd ging.
Als er sich auf der Landstraße noch einmal umwandte, glaubte er Hedwig unter der Tür des Seitenhauses zu erkennen, die ihm nachblickte. »Was ißt der Herr gerne?« befragte Hedwig die Obermagd, ehe sie die Molkerei verließ. Dörthe sann nach. Dann gab sie Kartoffelsuppe an. »Und der Herr hat gestern selbst einen Hasen geschossen. Der hängt noch.« Hedwig war zufrieden.
Sie wollte selbst alles zubereiten. Der taube Krischan wurde ins Dorf nach allerlei Zutaten zum Krämer geschickt. Er hinkte unlustig vom Hof herunter. Bewundernd lugten die Obermagd und ihre Untergebenen dem Mädchen nach, als sie eilig dem Hause zuschritt. »Die versteht’s,« urteilte Dörthe, »schade, daß die Frau nich auch so is.«
Da entdeckte Dörthe, die Obermagd, ein Zeichen. Sie hörte über sich krächzendes Rabengeschrei, und als sie aufblickte, sah sie, wie der zerzauste Vogel des Vermißten in die offene Luke des Heubodens flog.
Eben hatte ihr Dörthe, die Obermagd, erzählt, daß sich Hedwig mit dem Herrn im Garten erginge. Und doch sagte er, daß er mit ihrer Schwester nicht zusammengetroffen wäre? Sie atmete rasch, ihre Finger erzitterten ein wenig, in der Hast stach sie sich mit der Nadel, daß ein kleiner Blutstropfen hervorquoll. Wilms wollte ihr rasch sein Taschentuch herumwinden.
Wieder mußte er an sein fernes Weib denken. »Soll ich für den Herrn auch ’ne schöne Tann’ putzen?« fragte die Obermagd. Es klang wie Mitgefühl aus den wenigen Worten, als sie auf den einsamen Mann blickte. Wilms dankte. »Ne, laß man, Dörthe – für mich allein. – Es hat keinen Zweck.« Aber nachmittags ließ er den Schlitten anspannen und fuhr zur Stadt.
»Arm’ Fru,« ächzte der greise Knecht und beugte sich zu ihr hinab, »arm’ Kinding, sei hed di ümbracht, de anner Dirn.« Aber Else war nicht gestorben. »Klang das nicht wie ein Hilferuf?« fragte Hedwig die Obermagd, mit der sie gemeinsam in der Molkerei weilte. Auch Dörthe hatte den schrillen Ruf vernommen.
Dann entschied sie lächelnd: »Ich bin ja da – höre, Dörthe, es muß eine recht schöne Tanne sein. – Haben wir etwas zum Putzen?« »Ne, Fräulen, daß ich nich wüßte.« »Nun, dann machen wir es uns heute selbst. – Und für euch auch,« setzte sie hinzu. »Christian soll buntes Papier holen.« »Sie is zu nett,« sprach die Obermagd dankbar hinter ihr her.
Eine Frau betrachtet er als notwendigen Hausrat, als etwas wie eine Obermagd, die man behält, solange sie taugt, und fortschickt, wenn sie die Suppe versalzt oder die Hemden nicht ordentlich flickt. Sein immer sich gleichbleibendes stilles Gemüt ähnelt einem spiegelglatten See in der Ruhe einer Mondscheinnacht.
»Wenn das Fräulein man wieder da wär,« klagte die Obermagd eines Tages dem Landmann. »Sie geht zu ihrem Vater,« dachte Wilms trübe. »Was kümmern wir sie.« Ernst und verschlossen ging er seitdem umher. Der Schnee fiel draußen immer dichter und legte sich wie ein weißer Wall um das Gehöft. Dadurch wurde es wieder so still und einsam, wie je zuvor. Ein Tag nach dem andern verfloß.
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