United States or New Caledonia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Aber er war es noch in einem übertragenen Sinne. Die Musik war nicht nur eine Anregerin und Begleiterin seiner Kunst. Die Eigenart dieser Kunst wirkte vielmehr auch auf seinen Willen, das Naturbild umzugestalten, wirkte auf seinen Stil.

Und so ereignet sich's oft in Einquartierungsfällen, dass bald der eine, bald der andere Gatte dem aufgedrungenen Gast mehr oder weniger wohl will. Bis Koblenz schwammen wir ruhig hinunter, und ich erinnere mich nur deutlich, dass ich am Ende der Fahrt das schönste Naturbild gesehen, was mir vielleicht zu Augen gekommen.

Wenn ein eben aus Europa angekommener Reisender zum erstenmal die Wälder Südamerikas betritt, so hat er ein ganz unerwartetes Naturbild vor sich. Alles was er sieht, erinnert nur entfernt an die Schilderungen, welche berühmte Schriftsteller an den Ufern des Mississippi, in Florida und in andern gemäßigten Ländern der neuen Welt entworfen haben. Bei jedem Schritt fühlt er, daß er sich nicht an den Grenzen der heißen Zone befindet, sondern mitten darin, nicht auf einer der antillischen Inseln, sondern auf einem gewaltigen Continent, wo Alles riesenhaft ist, Berge, Ströme und Pflanzenmassen. Hat er Sinn für landschaftliche Schönheit, so weiß er sich von seinen mannigfaltigen Empfindungen kaum Rechenschaft zu geben. Er weiß nicht zu sagen, was mehr sein Staunen erregt, die feierliche Stille der Einsamkeit oder die Schönheit der einzelnen Gestalten und ihrer Kontraste oder die Kraft und die Fülle des vegetabilischen Lebens. Es ist als hätte der mit Gewächsen überladene Boden gar nicht Raum genug zu ihrer Entwicklung. Ueberall verstecken sich die Baumstämme hinter einen grünen Teppich, und wollte man all die Orchideen, die Pfeffer- und Pothosarten, die auf einem einzigen Heuschreckenbaum oder amerikanischen Feigenbaum [Ficus gigantea.] wachsen, sorgsam verpflanzen, so würde ein ganzes Stück Land damit bedeckt. Durch diese wunderliche Aufeinanderfolge erweitern die Wälder, wie die Fels und Gebirgswände, den Bereich der organischen Natur.

Am Fuße des alten Schlosses von Araya angelangt lag ein Naturbild mit einem melancholischen, romantischen Anstrich vor uns, und doch wurde weder durch die Kühle des finsteren Forstes, noch durch die Großartigkeit der Pflanzengestalten die Schönheit der Trümmer gehoben.

Hinterher verwuchsen die Eindrücke mit dem Naturbild: sie mitten unter den Schneesternen das Weißeste, Feinste, was er je gesehen hatte. Was sie vom Meer und vom Schneefall gesagt hatte, war voll musikalischer Phantasie; zuletzt schwebte die ganze Gestalt in weicher Unbestimmtheit. Allmählich, während alle diese Eindrucksperlen vom Grunde seiner Seele aufstiegen, gerieten seine Sinne in wirren Liebestaumel. Sie war in diesen Zimmern; so oft eine Tür zum Vorsaal sich öffnete, gab es einen Widerhall in ihm; ging ein leichter Schritt über den Gang, so war sie es; er hatte fast ein Gefühl, als ginge es über ihn selber hinweg. Im Grunde fürchtete er sich davor, ihr wieder zu begegnen; da schwand wohl alles wieder in nichts zusammen. Jetzt war das Bild so schön. Und wirklich, so geschah es auch ... Als er fünf oder sechs Tage später von der Universität kam, begegnete er ihr und ihrer Schwester mit zwei kleinen Kindern. Es gingen viele Menschen auf dem Fußsteig zwischen ihnen, so daß er sie erst erkannte, als sie einander gegenüberstanden. Er grüßte; der "Nußkern" lächelte und grüßte auch; aber die andere wurde rot und vergaß zu grüßen, und jetzt sah sie nichts weniger als talentvoll aus. Er hielt sie an, erkundigte sich, wie ihnen der Abend bekommen sei, und begann ein Gespräch mit der Schwester. Die andere beugte sich über die Kinder, zwei reizende kleine Mädchen, angezogen wie Puppen, das eine drei, das andere etwa vier Jahre alt. Er lud die Gesellschaft in die Konditorei ein, was nach einigem Schwanken angenommen wurde. Aber die junge Frau blickte nicht mehr auf, und im Lokal konnte er sie kaum dazu bewegen, sich zu setzen. In ihrer Verlegenheit und vor lauter Unruhe begann sie an den Kindern herumzubasteln, bis die Kleinen ungeduldig wurden. Er bot ihnen Wein und Kuchen an, aber sie wußte nicht, was sie nehmen sollte; zuletzt überließ sie die Wahl der Schwester. Ihr Gesicht war heute von einer Mütze mit Ohrenklappen eingerahmt, unter der die Stirn völlig verschwand, wodurch das Gesicht rund und nichtssagend wurde. Ihre Figur steckte in Kleidern, die ihr alle zu weit waren später hörte er, daß sie von ihrer verstorbenen Schwester sie geerbt habe. Erst als er selber sich mit den Kindern beschäftigte, wozu er als großer Kinderfreund ein auffallendes Geschick hatte, kamen sie sich wieder näher; noch dazu unten auf dem Fußboden. Das Kleinste hatte sich mit dem Schlagsahnekuchen beschmiert, den die Frau in ihrer Ungeschicklichkeit für das Kind gewählt hatte, und als sie es, jedes mit seinem Taschentuch, abwischten, zerfloß sie im demütigen Gefühl ihres Vergehens und konnte nicht aufhören zu danken. Nun wollte die Kleine, die sich so wundervoll beschweint hatte, noch einen Kuchen von derselben Sorte, beileibe keinen andern, und Kallem war obgleich er wußte, daß allzuviel nicht gut war für das Kind natürlich völlig damit einverstanden. Aber er nahm es auf den Schoß, ließ sich eine Serviette geben und paßte auf, bis der letzte Bissen verspeist war. Die junge Frau stand daneben und ließ sich voll Demut belehren. Jetzt wollte die Kleine noch einen dritten Kuchen, und auch damit war Kallem einverstanden. Die