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Aktualisiert: 27. Juli 2025


Er war berauscht, er ging durch die Gassen und wußte nichts davon, ihm war, als wären seine Augen geblendet, und so kam er unbewußt auf die Kleinseite und stand plötzlich vor dem schönen Gitter unter dem Hradschin, darin ihm unlängst die weiße Frau Medulina erschienen war. Aber der Garten war heute leer und nur der Springbrunnen plätscherte melancholisch durch die Stille. Lalanda, so plätscherte er, Lalanda; es war das Lied, das die Herrliche vorhin gesungen hatte, er hörte ganz deutlich ihre Stimme durch den Tropfenfall und glaubte nun auch sie selbst auf dem Rande des Marmorbeckens sitzen zu sehen, sie winkte ihm liebreich und anmutig, wie einst die holdselige, weiße Frau ihm zugewinkt hatte. Da riß er sich los, die Stimme lockte ihn zurück, er mußte ihr folgen und bald stand er wieder auf dem Altstädter Ring, er drängte sich durch die Menge und stand tiefatmend dicht an der Tür des Wunderladens, ungeduldig den Augenblick ersehnend, bis sie sich wieder öffnen würde. Er wartete gar nicht ab, bis alle Zuschauer herausgetreten waren, und stellte sich ganz dicht an den Rand des Teiches. Ach, und an diesem Tage ging der betörte Karolus Werkmeister nicht mehr aus dem Laden, er stand wie festgewurzelt auf seinem Posten, bezahlte immer von neuem und wartete immer wieder mit Herzklopfen darauf, daß sich die Tür im Hintergrunde des Teiches öffne, daß sie, die Helle, die Wunderbare, hereinschwimme und ihm ihre freundlichen Märchenaugen zuwende. Und sie bemerkte ihn, bei jedem neuen

Sie ist eine Weisse Frau, die in der einen Hand ein Körbchen mit Pflanzen, in der andern einen Strauss trägt. Im Frühlinge trägt das Volk Honig in die Wälder, stellt ihn auf die Baumstöcke und spricht: Medulina, da hast du, du giebst es übers Jahr wieder! Grohmann, Böhm. Sagb. 1, 134. Im finnischen Epos Kalewala, 15.

Gedichten: Mengmol e Hämpfeli Bluememehl, Mengmol e Tröpfli Morgethau. Da beides die ausschliessliche Nahrung der Unsterblichen ist, so ist sie darum auch so süssschmeckend; denn, sagt Hebel: Dört oben wachst kei Gras, dört wachse numme Rosinli. Die böhmische Haingöttin Medulina hat ihren Namen vom Honigtranke Meth.

Wohl aber steht in den Kirchenbüchern der alten Königlichen Hauptstadt Prag der Name Karolus Werkmeister, Prager Bürger und Besitzer des Hauses ›Zum Meerweibchen‹ und daneben ein anderer Name, der gar nicht wie Lalanda und ganz und gar nicht romantisch klingt, Barbara Werkmeister, geborene Knobloch, Tochter eines Haus- und Gartenverwalters von der Kleinseite unter dem Hradschin, und es ist verbürgt, daß Karolus sie in zärtlichen Augenblicken Medulina nannte.

Und er glaubte sich’s später selbst nicht mehr, daß er eine lebende Dame im Garten gesehen habe, er war überzeugt, daß er nur ein wunderschönes Märchen von einer lieblichen Prinzessin geträumt habe, etwa das Märchen von der weißen Frau Medulina, die mit Blumen und Früchten in den Händen durch die Auen schreitet.

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