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Aktualisiert: 14. Mai 2025


Vom Fuß des Hügelchens lief ein kleiner Pfad, den eine ausgetrocknete Wagenspur furchte, bis hinab zu einem weiten Weiher, in den rote Blätter tauchten. Madge, wir gehen! rief die Stimme wieder. Gut, so geht doch, sagte Madge ganz leise. Die kleine Türe der Mühle knarrte. Madge sah die zitternden Ohren des Esels, und wie er vorsichtig seine Hufe aufs Gras setzte.

Plötzlich fuhr ihr ein Zittern durch den ganzen Leib. Jemand hatte den Türriegel zurückgeschoben. Wer ist da? fragte Madge durch die Luke im Boden. Und sie hörte eine schwache Stimme: Ob ich etwas zu trinken haben könnte: ich habe solchen Durst. Madge schaute durch die Leitersprossen. Es war ein alter Bettler von der Straße. Er hatte ein Brot in seinem Bettelsack.

Die sollen nur ihre alten Gräber in ihren Städten aufgraben. Das fault genug. Das muß geknackt haben, und wie! Tote Menschenknochen, sagte Madge. Mehr als Ihr Korn, Meister. Und der Riese buk sehr gutes Brot daraus, und er es ja, er es.

Man macht ein kleines Loch in die Rinde und schüttet es hinein. Dann wirft man das Brot ins Wasser, und es bleibt stehen, gerade über dem Ertrunkenen. Was weiß ich, sagte der Müller. Das ist keine Beschäftigung für ein junges Fräulein. Was sind das für Geschichten, Jean! Fräulein Madge hat mich darum gebeten, antwortete der Knecht. Ich, ich werde Schrot hineintun, sagte Madge.

Ihr tut mir sehr leid, armer Alter. Gott sei mit Ihnen, gutes Fräulein, sagte der Alte. Ich bin recht müde. Und Ihr werdet Hunger haben heute Abend, rief ihm Madge nach, während er den Hügel hinabstieg. Nicht wahr, mein Lieber? Ihr werdet Hunger haben? Da müßt Ihr Euer Brot essen. Müßt es in das Teichwasser tauchen, wenn Eure Zähne schlecht sind. Der Teich ist sehr tief.

Madge, kommst du? ließ sich die Stimme von unten wieder vernehmen. Madge hatte ihre Hand auf die eichene Radachse gelegt. Das fortwährende Reiben kitzelte ihr die Haut. Etwas vorgebeugt sah sie in das flache Land hinaus. Der Hügel, auf dem die Mühle stand, hob sich darin wie ein geschorener Kopf in die Höh.

Die Bettler haben Hunger, fing Madge entschlossen an. Ich habe den Mauerkalk gern. Da. Sie riss eine weiße Kruste von der Wand, steckte sie in den Mund und kaute. Dann sagte sie: Alle sind fort. Ich habe kein Glas. Da ist die Pumpe.

Nach der Suppe sagte Madge: Nicht wahr, Meister, vor langer, langer Zeit einmal lebte ein ungeheurer Riese in dieser Mühle, der sein Backmehl aus Menschenknochen mahlte. Der Meister sagte: Das sind Märchen. Aber unter dem Hügel da sind Zimmer aus Stein, die wollte mir einmal so eine Gesellschaft abkaufen, um sie auszugraben. Aber lieber reiße ich meine Mühle nieder.

Er hat Brot, dachte Madge; schade, daß er nicht Hunger hat. Sie liebte die Bettler, wie die Raben, die Schnecken und die Kirchhöfe, mit einem gewissen Grauen. Sie rief: Wartet ein wenig! Dann stieg sie die Leiter herunter, das Gesicht nach vorne. Unten angelangt sagte sie: Ihr seid wohl recht alt und habt großen Durst? O ja, mein liebes kleines Fräulein, sagte der Alte.

Ein voller Sack hing ihm auf dem Rücken. Der alte Müller und sein Knecht stießen ihn ins Hinterteil. Alle drei stiegen sie den gefurchten Pfad hinunter. Madge blieb allein, den Kopf durch die Dachluke hinausgestreckt.

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