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Aktualisiert: 13. Juli 2025
So aber wurden sie durch Trommel- und Pfeifenklang unterbrochen, und Effi, die schon vorher von dem beabsichtigten Aufzuge gehört, aber es wieder vergessen hatte, stürzte mit einem Male von dem gemeinschaftlichen Arbeitstisch fort und an Rondell und Teich vorüber auf einen kleinen, an die Kirchhofsmauer angebauten Balkon zu, zu dem sechs Stufen, nicht viel breiter als Leitersprossen, hinaufführten.
Meister Leonhard sieht sich vor seiner Rechentafel sitzen, er ist zwölf Jahre alt, drückt die Hände fest an die Ohren, um das Schlagen der Türen und das unablässige Treppauf Treppab der Mägde nicht zu hören und das Schrillen der Stimme seiner Mutter, es nützt nichts: die Ziffern werden eine Herde wimmelnder boshafter winziger Kobolde, laufen ihm durchs Hirn, durch Nase, Mund und Augen aus und ein und machen sein Blut rasen und seine Haut brennen. Er versucht's mit dem Lesen, umsonst, die Buchstaben tanzen vor seinen Blicken: ein nicht zu fassender Mückenschwarm. »Ob er seine Aufgabe denn immer noch nicht kann?« schrecken ihn die Lippen der Mutter auf; sie wartet die Antwort nicht ab, ihre irren wasserblauen Augen suchen in allen Ecken, ob nicht irgendwo Staub liegt; Spinnweben, die nicht da sind, müssen mit Besen abgekehrt, Möbel umgestellt, hinaus und wieder hereingerückt, Schränke zerlegt und nachgesehen werden, damit sich keine Motten einnisten, man schraubt die Tischbeine ab und wieder an, Schubladen fliegen auf und zu, man hängt die Bilder um, reißt Nägel aus den Wänden und schlägt sie daneben ein, die Dinge geraten in Tobsucht, der Hammer fliegt vom Stiel, Leitersprossen brechen, Kalk bröckelt von der Decke, der Maurer soll sofort kommen! , Wischtücher klemmen sich ein, Nadeln fallen aus der Hand und verstecken sich in Dielenritzen, der Wachhund im Hof reißt sich los, kommt mit klirrender Kette herein und rennt die Stehuhr über den Haufen; der kleine Leonhard bohrt sich von neuem in sein Buch und beißt die Zähne zusammen, um einen Sinn zu erhaschen aus den schwarzen krummen Haken, die da drin hintereinander herlaufen, er soll sich anderswo hinsetzen, der Sessel muß ausgeklopft werden; er lehnt sich, das Buch in der Hand, ans Fensterbrett, das Fensterbrett muß gewaschen und weiß gestrichen werden; warum er denn überall im Weg ist? Und ob er seine Aufgabe jetzt endlich kann? Dann fegt sie hinaus; die Mägde müssen alles liegen und stehen lassen und rasch ihr nach und Schaufeln,
Die Holzriegel im Innern des Turms mußten ihm als Leitersprossen dienen, allein wohin er griff, um sich emporzuhelfen, fand er alles voll glühender Kohlen, nur hatte er nicht Zeit, an den Schmerz zu denken.
Plötzlich fuhr ihr ein Zittern durch den ganzen Leib. Jemand hatte den Türriegel zurückgeschoben. Wer ist da? fragte Madge durch die Luke im Boden. Und sie hörte eine schwache Stimme: Ob ich etwas zu trinken haben könnte: ich habe solchen Durst. Madge schaute durch die Leitersprossen. Es war ein alter Bettler von der Straße. Er hatte ein Brot in seinem Bettelsack.
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