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Aktualisiert: 1. Juni 2025
»Juristisch wäre es vielleicht richtiger,« meinte der Staatsanwalt nachdenklich, »aber ich habe mir vorgenommen, menschlich zu urteilen, und außerdem liefe ich, glaub' ich, Gefahr, von den Mänaden zerrissen zu werden, wenn ich ihren Liebling angreife.« »Im anderen Falle werden sie Sie aus Dankbarkeit zerreißen,« sagte =Dr.= Zeunemann. »Ein Opfer der Frauen zu sein, ist nun einmal Ihr Los!«
Und nur Liebende wollen füreinander sterben, und das tun nicht nur Männer, sondern sogar die Frauen. Alkestis, des Pelias Tochter, hat es vor allen Griechen bewiesen. Sie, sie allein wollte für Admet in den Tod gehen, und doch lebten diesem noch Vater und Mutter. Ja, Alkestis stand um ihrer Liebe willen so hoch über diesen, daß sie für immer dartat, wie Eltern im Grunde und zuletzt dem Sohne doch fremd wären und ihm nur den Namen gäben. Und der Alkestis Tat war auch vor den Göttern so edel, daß liebend diese der Alkestis Seele aus dem Hades ließen, eine Gnade, welche nur wenigen und nur denen, die Höchstes vollbracht haben, Götter gewähren. So ehren die Götter den Eifer und Mut der Liebe. Orpheus dagegen, den Sohn des Oiagros, ließen sie erfolglos aus dem Hades gehen, die Götter zeigten ihm nur den Schatten des Weibes, um das er kam, Eurydike selbst gaben sie nicht zurück, denn Orpheus war ein Musiker und feige, und statt um der Liebe willen gleich Alkestis zu sterben, wollte er es erzwingen, lebend unter die Schatten zu treten. Darum sandten die Götter ihm die Strafe und ließen ihn von den Mänaden, von Weibern, zerfleischen. Achilleus aber, den Sohn der Thetis, ehrten sie, und ihn sandten sie hin nach den Inseln der Seligen. Aus der Mutter Munde hatte der Held erfahren, daß er wählen müsse: ‚Wenn du Hektor tötest, so mußt du jung in Troja sterben, doch wenn du ihn schonst, so kehrst du nach der Heimat zurück und scheidest als Greis vom Leben.‘ Achilleus war stark und wählte den frühen Tod und rächte Patroklos, der ihn geliebt hatte, er starb nicht für ihn, nein, er starb dem toten Freunde nach. Und weil Achilleus den Freund so hochhielt, darum haben überschwenglich ihn die Götter geliebt und geehrt.
Wenn Archilochus, der erste Lyriker der Griechen, seine rasende Liebe und zugleich seine Verachtung den Töchtern des Lykambes kundgiebt, so ist es nicht seine Leidenschaft, die vor uns in orgiastischem Taumel tanzt: wir sehen Dionysus und die Mänaden, wir sehen den berauschten Schwärmer Archilochus zum Schlafe niedergesunken wie ihn uns Euripides in den Bacchen beschreibt, den Schlaf auf hoher Alpentrift, in der Mittagssonne : und jetzt tritt Apollo an ihn heran und berührt ihn mit dem Lorbeer.
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