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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Mit dem Kontertanz waren unsre einstudierten Tänze zu Ende; aber nicht unsre Tanzlust. Wir hatten noch Walzer, Schottisch und Galoppaden auf unserm Zettel; sogar einen Kotillon, wozu ich in Gedanken an Lore einen ausgesuchten Beitrag an Schleifen und frischen Blumen geliefert hatte. Aber Lore war nicht mehr im Saal.
Zum völligen Bewußtsein erwachte ich erst in der Wohnstube und auf dem Sofa des Wassermüllers, der hart am Ufer des Mühlenteichs wohnte. Lore hatte mit ihrer Mutter, die mittlerweile auch herausgekommen war, nach Hause gehen müssen; Christoph aber war zurückgeblieben und hatte sich auf den Rat der Müllersfrau damit beschäftigt, mir nasse Umschläge auf den Kopf zu legen.
Eben kam der Bursche wieder von einer Fahrt zurück. "Lenore ist an der Reihe!" hieß es; aber Lore wollte nicht. "Barthel muß erst einmal trinken", sagte sie und drückte dem Jungen etwas in die Hand. Ich hörte dies kaum, so hatte ich auch schon meinen Plan gefaßt. Als ginge mich alles nichts mehr an, lief ich so rasch wie möglich nach den Zelten zu.
Lore stand, ohne sich zu rühren, und ließ kein Auge von ihrem Vater; aber ich hörte, wie ihre kleinen Zähne aufeinanderknirschten. Als die Musikanten wieder zu stimmen begannen, liefen die übrigen Knaben in den Saal zurück. Ich stand noch mit Lore an der Tür. "Ah, Monsieur Philipp", rief der Schneider, während er mir die Hand reichte, "lauter liebe, scharmante junge Herren!
Ein großer Fortschritt ist zwar das seit 1907 neue Erscheinen des #Journal# der #Gypsy Lore Society#, in dem alles Wissenswerte über die Zigeuner sorgfältig gesammelt wird; aber dieses Unternehmen scheint sich in Deutschland nicht einzubürgern, und es herrscht bei uns nach wie vor eine bedauerliche Unkenntnis alles dessen, was die Zigeuner betrifft.
Bei dem Geräusch der zufallenden Tür schrak sie sichtlich zusammen, während sie mit Hast bemüht schien, einen goldenen Schmuck von ihrer Hand zu streifen. Als ich zu ihr getreten, sah ich, daß es ein Armband war, dessen Schloß sie vergeblich zu öffnen sich bemühte. "So laß es doch sitzen, Lore!" sagte ich. "Es gehört nicht mein!" antwortete sie verlegen, "Jenni hat es hier vergessen."
Nach einer Weile wurden die Paare formiert. Ich war der zweite in der Reihe der Knaben, und Lore wurde meine Dame. Sie lächelte, als sie ihre Hand in meine legte. "Wir wollen sie um und um tanzen!" sagte ich. Und wir hielten Wort.
Es war wie eine schmerzliche Leidenschaft; denn wir tanzten heute, vielleicht auf immer, zum letztenmal zusammen. Erst jetzt hatte ich bemerkt, daß Lore ein Kleid von leichtem hellgeblümtem Wollstoff trug.
"Du bist ruhig, Lore", sagte ich, und die Stimme bebte mir, "oder ich wende noch einmal den Schlitten und ich fahre dich in die Nacht hinaus, unter der Brücke durch, so weit der Strom ins Land hinausreicht; mir gleich, ob es hält oder bricht!" Sie hatte währenddessen, fast als beachte sie meine Worte nicht, seitwärts über den See geblickt; aber sie blieb sitzen und ließ sich ruhig von mir fahren.
Die feine Blumenrosette von mattem venezianischem Golde lag so schimmernd auf dem braunen schlanken Handgelenk. "Es sollte bleiben, wo es ist", sagte ich leise. Lore schüttelte traurig den Kopf, und ihre Finger begannen aufs neue an dem Schloß zu nesteln. "Komm", sagte ich, "es geht ja nicht; ich will dir helfen!"
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