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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Jachl holt einen vergessenen Apfel aus der Hosentasche. Lieschen fängt eifrig an ihr Frühstück zu verzehren. Schmausend sitzen sie nebeneinander; enger als sonst sind sie zusammengerückt. Sonne und Helle und Vögel erheben ihre Stimmen. Nur solange sie ihn sahen, war der Tod für Lieschen und Jachl auf Erden. Rasch trennt das frohe Leben die Kinder von ihrem großen Erlebnis.
GRETCHEN: Das ist nicht schön! LIESCHEN: Kriegt sie ihn, soll's ihr übel gehn, Das Kränzel reißen die Buben ihr, Und Häckerling streuen wir vor die Tür! Wie konnt ich über andrer Sünden Nicht Worte gnug der Zunge finden! Wie schien mir's schwarz, und schwärzt's noch gar, Mir's immer doch nicht schwarz gnug war, Und segnet mich und tat so groß, Und bin nun selbst der Sünde bloß!
Und nun gehen sie wirklich noch eine halbe Stunde, wie zwei artige Kinder angefaßt, ihres Weges. Manchmal sieht Jachl sich um. Er weiß nicht, wünscht er, daß andere ihn sehen oder wünscht er es nicht. Der Duft der knospenden Pflanzen tut Lieschen wohl. Weit, weit fort von Berlin fühlt sie sich. Hätte sie nur nicht ihr Mieder so fest zusammengeschnürt.
Zwischen Klugen und Dummen hört da jeder Unterschied auf. Allen liegen Steine auf den Herzen und Schlösser vor den Lippen, und die schöne Zeit geht unbenützt vorüber. Ohne es erst zu verabreden, bleiben sie bis zur Abfahrt beisammen. Viel Stunden sind es nicht. Eine Woge, die ihm fast Schwindel verursacht, geht Jachl durch die Brust. Lieschen kniet vor der altersgrauen Truhe.
Wer weiß, wie Mädchen sind! Aber er faßt Mut. Es geht nicht anders. Marsch los! Am besten ist's, er versucht sofort sein Heil. Leise schleicht er sich unters Fenster, um zu hören, ob die Maschine noch klappert. Ja, Lieschen näht. Sie scheint allein in der Stube zu sein. Jachl klopft ans Fenster. »Was is?« ruft eine junge Stimme. »Komm mal ans Fenster.« Lieschen erhebt sich flink.
Ein Verfolg dieser Betrachtung über partielle Differentialgleichungen kann hier nicht in der Absicht liegen; ich verweise in Bezug hierauf auf die citirten Lieschen Arbeiten.
Er ißt und trinkt, hört zu und trinkt, bis aller Jammer schwindet; nicht nur schwindet, sondern einer hellen Lustigkeit gewichen ist. Von Lieschen und ihrem Kinde weiß er bald gar nichts mehr. Was gehen die ihn an?
All die vorzüglichen Einrichtungen soll sie bewundern, und dabei will Jachl den andern zeigen, daß auch zu ihm Besuch kommen kann. Weshalb sollte gerade zu ihm niemand kommen? Nachdem Lieschen alles gesehen hat, schlägt Jachl einen Spaziergang vor. Lange reden sie darauf vom Wetter; wie schön der April und wie die Heide jetzt wohl aussehen mag.
Gern liefe er davon, aber allein? Nein, das geht nicht. Doch, was tun? Lieschen steht wie angenagelt. Da zieht er scheu ein wenig an ihrem Rock, bald ein wenig mehr, ein wenig stärker. Noch hält Lieschen ihren Kranz auf dem Arm. Ihr fehlt der Mut ihn niederzulegen, ihn der Toten zu schenken; sie wagt sich nicht ganz nahe heran.
Um Kindererziehung sorgen sie sich trotz der wachsenden Zahl ihrer Schreihälse nicht. »Lieschen wird schon werden,« brummelt der Vater, wenn der oder jener über seine Kinder seufzt. Ihre Mutter denkt oft ebenso, während sie gebückt beim Bauern arbeitet.
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