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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Wie glücklich war Siegfried, als er diesen Auftrag hörte. Seine Ungeduld, seine Sehnsucht wuchsen, je näher er Worms kam, wo Krimhilde ihn sehnsuchtsvoll erwartete. Mit vierundzwanzig Rittern ritt er auf Worms zu. Aber bald hörte er aus dem Schlosse lautes Klagen und Weinen, denn die Frauen hatten ihn ohne Gunther kommen sehen.
Hier lebte die Königin Ute mit ihren Söhnen Gunther, Gernot und Gieselher. Viele große Ritter waren an ihrem Hofe: Ortewein von Metz, Hagen von Tronje und sein Bruder Dankwart und Volker von Alzei, der Spielmann. Aber die Zierde des Hofes und die Zierde des ganzen Landes war Krimhilde, der Königin Tochter.
Wie viele Freuden-Thränen weinten sie, als ihr glücklicher Helden-Sohn vor ihnen stand! Sigismund ließ seinen Sohn zum König krönen; denn er selbst wollte nun ruhen. Zehn Jahre lang genossen Siegfried und Krimhilde das reinste Glück und sie hatten auch einen Sohn; den nannten sie Gunther.
Gunther ging zu Brunhilde und sprach: Wie einst meine Schwester dich empfing, als du in dieses Land kamst, so will ich, daß du nun Krimhilde empfängst. Das thue ich gerne, erwiderte sie. Sie kommen morgen, sprach Gunther, geh' und bereite dich nun. Brunhilde kam den Gästen entgegen in großer Pracht. Die Königinnen küßten einander.
Du überhebst dich! schrie Brunhilde. Erweist man dir so große Ehren wie mir? Nein; weil ich bescheidener bin, als du, sprach jetzt Krimhilde. Aber du sollst heute noch sehen, daß ich vor dir in die Kirche gehen kann. Und sie stand auf, ging zu ihren Mädchen und befahl ihnen, ihr die schönsten und reichsten Kleider anzulegen. Dann ging sie mit ihnen zur Kirche.
Brunhilde war starr vor Schrecken und sie konnte nicht hindern, daß Krimhilde vor ihr eintrat in die Kirche. Da war Musik und Gesang in der Kirche; aber eine saß da und hörte nichts davon, es war Brunhilde. Und da sie wieder in ihrem Palaste war, fand sie noch keine Ruhe, und sammelte ihre treuesten Ritter und bat unter Thränen: O verschafft mir Rache, Rache an Siegfried!
O Mutter, sprach einst Krimhilde zur Königin, o Mutter, ich hatte einen bösen Traum: Zwei Aare töteten meinen Falken, und ich hatte diesen Falken so lieb. Armes Kind, erwiderte die Mutter, der Falke ist ein Ritter, den du lieben und verlieren wirst. Lieben? sprach Krimhilde, nie will ich einen Mann lieben, denn Liebe bringt Leid.
Bald darauf gingen alle zur Kirche, und Krimhilde und Siegfried gingen Hand in Hand; und als sie zusammen aus der Kirche kamen, sagte Krimhilde: O, wie danke ich euch, edler Ritter, für die Dienste, die ihr meinen Brüdern erwiesen! Ich will ihnen noch länger dienen und will ihnen dienen bis an meines Lebens Ende, wenn ich damit nur eure Liebe gewinnen könnte!
Hagen aber ging zu Krimhilde, um Abschied von ihr zu nehmen, wie er sagte; in Wahrheit aber wollte er von ihr ein Geheimnis erfahren. Hagen, sprach Krimhilde, euch vertraue ich meine Sorge. Ihr seid ein alter Freund, ich weiß es. O, vergeltet es nicht an mir und hasset mich nicht für das, was ich eurer Königin getan. Euch hassen, Königin Krimhilde? Wie könnte ich das! Und Siegfried?
Und hätte ich dreißig Länder, erwiderte Siegfried, so wäre ich nicht zu stolz, aus eurer Hand das kleinste Geschenk anzunehmen. Da ließ Krimhilde vier und zwanzig goldene Spangen mit Edel-Steinen bringen und gab sie Siegfried. Dieser aber verteilte sie wieder unter Krimhildens Mädchen. Nun laßt uns an den Strom gehen, sprach Siegfried, die Freunde zu empfangen.
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