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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Frau von Kaulitz, die schon seit einer Stunde ungeduldig auf dem Quarterdeck auf- und abgegangen war, und diesen Besuch in der That erwartet hatte, trat an die Reiling und winkte mit dem Tuch, und das Zeichen wurde von der Dame im Boot, die in großer Aufregung zu sein schien, beantwortet.

Nur in der Cajüte hatte die alte Frau von Kaulitz eine Parthie Whist arrangirt ihre Aiden konnten ihr nun nicht mehr ausweichen und kümmerte sich dabei weder um Land noch See, um Anker oder Segel, ja wenn nur Jemand von irgend etwas auf das Schiff Bezügliche spruch, wurde sie ungeduldig, und verlangte die ungeteilte Aufmerksamkeit auf das viel wichtigere Spiel.

Die junge Dame, ein reizendes kleines zartes Frauchen von vielleicht zweiundzwanzig Jahren, aber jetzt mit vor innerer Aufregung bleichen und erregten Zügen, eilte voran, dicht hinter ihr folgte ihr Gatte, eine ebenfalls noch jugendliche, aber edle, männliche Gestalt. Frau von Kaulitz war mitten auf dem Deck stehn geblieben sie zu erwarten.

»Wenn ich nicht bis dahin diesem entsetzlichen Klima erliege, in etwa drei Wochen, bis zu welcher Zeit Frau von Kaulitz ebenfalls ihre Rückreise aufgeschoben hat; wir werden dann in ein und demselben Schiff nach Europa überfahren. Und Sie, Hopfgarten haben Sie das Herumstreifen hier noch nicht satt?

»Liebe Mutter, jener Herr Soldegg, den ich auf dem Quarterdeck fand, ist doch nicht mit Ihnen von Deutschland, sondern wahrscheinlich erst hier an Bord gekommenfrug der junge Mann die alte Dame, als sie wieder eine kleine Strecke vom Schiff ab waren. »Soldegg? ich weiß nicht« sagte Frau von Kaulitz, »ich kenne die Zwischendeckspassagiere nicht, und habe den Namen nie gehört

Die ganze Tischplatte stand in dem furchtbaren Wurf fast senkrecht, und die Terrine mit allem was sie noch an heißer Hühnerbrühe enthielt, mit Kartoffeln und Erbsen, und sämmtlichen Messern und Gabeln wie sämmtlichen Suppentellern der Starbordlinie kam in dem Augenblick, wo sich die Passagiere nur an den Bänken halten mußten nicht selber fortgeworfen zu werden, nach Lee hinüber, und zwar erhielt Frau von Kaulitz, die nie außer in einem seidenen Kleide bei Tische erschien, den Vortheil der ganzen Suppe, von der nur noch höchstens ein Teller voll der Weste und den Beinkleidern des Herrn von Benkendroff zu Gute kam, während die Erbsen und Kartoffeln ziemlich gleichmäßig über die anderen beiden Flanken vertheilt wurden.

Frau von Kaulitz war dabei außer sich, und gerieth noch in größeren Zorn, als sie sich in ihre Cajüte zurückziehen wollte, und deren Thüre verschlossen fand.

Clara ging, als Frau von Kaulitz das Schiff verlassen hatte, in ihre Cajüte hinab, wohin ihr, wie des Capitains Boot auf das Wasser niedergelassen wurde, Henkel folgte. »Clara« sagte da ihr Gatte mit leiser unterdrückter Stimme, als er den kleinen Raum betrat »ich gehe heut Abend an Land und kehre vielleicht erst spät, vielleicht erst morgen Früh zurück.

Auf dem Quarterdeck hatten sich indessen an dem Nachmittag, sehr zum Aerger der alten Frau von Kaulitz, die heute selbst nicht Herrn von Benkendroff an den Spieltisch fesseln konnte, sämmtliche Passagiere versammelt, den herrlichen warmen und sonnigen Tag sowohl zu genießen, als auch eine Freudenbotschaft des Capitains zu feiern.

Des Doktors Geschäft war es übrigens bei Tisch die Suppe auszutheilen, und überhaupt vorzulegen, ein Amt das sich der Capitain, mit seinen unangenehmen Consequenzen bei einem stark besetzten Passagierschiff, gern vom Hals geschafft; er saß dabei zu Starbord an der Mitte des Tisches, neben ihm zur Rechten Eduard Lobenstein, und zur Linken Herr von Hopfgarten, während ihm gegenüber Frau von Kaulitz mit Herrn von Benkendroff die Sitze inne hatten.

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