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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Dem Frieder kamen trübe Gedanken, während er die Hintere Katzengasse wieder hinaufging nach dem Markt. Seine Eltern waren also in eine andere Wohnung gezogen und ihm hatte man nichts davon gesagt, weil man ihn nicht brauchen konnte. Der neue Hausherr hatte gewiß nur sechs Kinder aufnehmen wollen; er war der siebente, er war zuviel. Das kam ihm alles ganz natürlich vor, aber traurig war es.

Er fand es zwar wunderlich, daß man heute so zufrieden sein sollte mit dem Tausch, aber ihm kam ja oft etwas sonderbar vor, was die Großen sagten, und er fragte nie viel, sie hatten alle immer keine Lust, ihn aufzuklären. So kam es, daß Frieder bei der Meinung blieb, man habe in der Hintern Katzengasse eingemietet.

Da kam es etwas zögernd heraus: »Sie liegt in der Hintern Katzengasse Nr. 13.« »In der Hintern Katzengasse? Die kennt man ja nicht einmal dem Namen nach. Wollen wir doch sehen, wo die liegtAuf demselben Tisch, wo kürzlich die Karte vom Fichtelgebirge aufgelegen war, wurde nun der Stadtplan ausgebreitet, und wieder steckten sich alle Köpfe zusammen, bis die Hintere Katzengasse gefunden wurde.

Ei, wie da der kleine Frieder verklärt zu seinem Vater aufsah, wie er sich dicht an ihn drängte und mit ihm ging! Und wie ihm dann auf einmal die Tränen aus den Augen schossen und all der Jammer im Durcheinander herauskam: Kein Mittagessendie alte leere Wohnungdie Hintere Katzengasse und die Angst, daß man nur noch sechs Kinder haben wolle!

Also in die Hintere Katzengasse Nr. 13. Wo diese lag, wußte er ungefähr; hinter dem Markt hatte er sagen hören, und auf dem Markt war er schon oft gewesen. Er machte sich auf den Weg. Der war weit und heiß; der kleine Fußgänger mit dem Schulranzen kam langsam vorwärts und dachte dabei, daß er zum Mittagessen bei Bekannten eingeladen sei, wenn er nur gewußt hätte, wo?

Er wunderte sich im stillen, als beim Mittagstisch alle so vergnügt vom nahen Umzug sprachen und sogar sagten, sie bekämen es viel schöner als jetzt; denn er dachte, es handle sich noch um die Hintere Katzengasse. »Mir gefällt’s besser dasagte er, »weil wir doch einen Hof haben.« »Der elende Hof voll Wäschepfostensagte einer der Brüder, »da will ich doch lieber einen Holzplatz

Sie führte von der Vorderen Katzengasse nach der alten Trödlergasse. »Eine feine Lage ist’s nichtsagte Pfäffling. »Nein, aber dort nimmt man uns doch auf. Die Kaiserstraße wäre feiner gewesen, wo unser Dummerle gesucht hat.« »Wem gehört denn das Haus?« »Einem Seifensieder.« »Riecht’s da nicht den ganzen Tag nach dem Seifenbrei?« »Es riecht wohl ein wenig, das kann nicht anders sein

Fröhlichen Herzens ging unser Musiklehrer von der Frühlingsstraße in die Hintere Katzengasse, freute sich, als er schon von ferne den Seifengeruch in die Nase bekam, und teilte dem Seifensieder mit, daß er sich zu einer andern Wohnung entschlossen habe.

»Wollen wir morgen noch einmal suchen, und dann, wenn wir gar nichts Besseres finden, nun, dann müssen wir uns eben begnügenAm nächsten Tag fand sich nichts Besseres und mit schwerem Herzen wurde der Beschluß gefaßt, in der Hintern Katzengasse Nr. 13 einzumieten. Inzwischen war in der schönen Wohnung, die Frieder in der Kaiserstraße angesehen hatte, eine kleine Teegesellschaft versammelt.

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