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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Andres glaubte wirklich an Ilses Erzählung, und daß ihre Aufregung nur aus dem
»Ich esse ungeschickt, – ich nehme zu große Bissen – und ich bin ein Nimmersatt! Zu Hause darf ich essen, wie und was ich will! – Ich will wieder fort! Morgen reise ich! –« »Du mußt dir nicht so viel grämen um so kleine Sach’,« sagte Nellie sanft und strich liebkosend Ilses lockiges Haar. »Fräulein Raimar ist sehr gerecht, sie meint es gut und will dir nicht beleidigen.
Wie mit einem Zauberschlage flogen die Flügelthüren auf und die junge Schar stürmte herein. Einen Augenblick standen sie wie geblendet da. So plötzlich aus der Dunkelheit in das helle Licht, – der Kontrast war fast zu grell. Lilli besonders stand wie gebannt da und hielt Ilses Hand krampfhaft fest.
Auf Nellies Frage nickte sie mit dem Kopf. Die junge Frau seufzte leise. Wenn sie doch endlich einmal ein Wort spräche, dachte sie, denn Ilses Schweigen wurde nachgerade unheimlich. Unruhig rückte Nellie hin und her; was mochte denn nur vorgefallen sein, daß sich die Freundin gar nicht fassen konnte?
Nellie wurde blaß und ein heftiges Zittern überfiel ihren Körper, aber sagen konnte sie nichts. Sie vermochte niemals ihren Schmerz laut herauszujammern, die ungestüme Art Ilses war ihr fremd. War das zu verwundern?
»O wie abscheulich!« sagte sie und riß die Sachen herunter, »wie kannst du so ein häßlicher Anzug schön finden!« Ilse verschloß ihre Herrlichkeiten wieder in den Koffer, dann wurde das Licht gelöscht und in wenigen Augenblicken schliefen die beiden Mädchen fest und tief. Vierzehn Tage waren seit Ilses Aufnahme in der Pension vergangen.
Wenn du durchaus die Schürzen nicht tragen magst, so kannst du ja deinen Wunsch der Vorsteherin mitteilen, vielleicht erfüllt sie dir denselben.« »Ich werde sie nicht erst darum fragen! Solche Dinge gehen sie gar nichts an!« war Ilses unartige Antwort. Sie verließ die Mutter, auf welche sie einen wahren Groll hatte.
Er hätte sonst eine spannende Geschichte zu hören bekommen, denn Ilse sprach in ihrer Aufregung so laut, daß Nellie sie öfter ermahnte, vorsichtiger zu sein. Das Blut stockte ihr fast in den Adern bei Ilses Erzählung, und sie unterbrach diese oft mit dem ihr eigenen Ausruf ‚o, o‘! „Du armes, armes Kind,“ sagte sie, als Ilse zu Ende war, „was hast du durchgemacht, schrecklich!
»Es soll hier jemand in das Fenster bei euch gestiegen sein,« antwortete Fräulein Raimar, die mit den übrigen Fräulein Güssow gefolgt war. Nellie stockte der Atem vor Angst. Was sollte sie beginnen? Die Wahrheit gestehen? Unmöglich! Es wäre zugleich Ilses und ihre Entlassung aus der Pension gewesen. Und lügen? Sie wäre nicht dazu im stande gewesen.
Sie war über Ilses Heftigkeit nicht sehr verwundert, kannte sie dieselbe doch hinlänglich und wußte, daß sie ebenso entschieden in ihren Abneigungen, wie in ihren Zuneigungen war. Die übrige Gesellschaft umstand im Kreis die Wirte und nahm mit vielen Komplimenten Abschied. „Nimm dir zusammen, wir müssen gehen,“ sagte Nellie leise zu Ilse.
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