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Aktualisiert: 14. Juni 2025


Agathon konnte bei diesen Szenen, wo so viele Künste, so viele Zauber-Mittel sich vereinigten, den Widerstand der Tugend zu ermüden, nicht so gleichgültig bleiben, als diejenigen zu sein schienen, die derselben gewohnt waren; und die Unruhe, in die er dadurch gesetzt wurde, machte ihm, was auch die Stoiker sagen mögen, mehr Ehre, als dem Hippias und seinen Freunden ihre Gelassenheit.

Auf diese Voraussetzung machte sie einen Plan, über den sie nicht wenig vergnügt war; und dachte so wenig daran, daß die Ausführung sie ihr eignes Herz kosten könnte, als Agathon sich von der Gefahr träumen ließ, die dem seinigen zubereitet wurde. Endlich kam die Stunde, die dem Hippias bestimmt worden war. Agathon begleitete seinen Herrn, ohne zu wissen wohin.

Der übrige Teil des Abends wurde auf eine eben so angenehme Weise zugebracht, bis endlich Hippias, welcher den folgenden Morgen wieder in Smirna sein mußte, in einem Zustande, worin er mehr dem Vater Silen als einem Weisen glich, von den kleinen Faunen zu Bette gebracht wurde.

Dieses überraschende Kompliment, welches damals noch den Reiz der Neuheit hatte, weil es noch nicht an die Daphnen und Chloen so vieler neuern Poeten verschwendet worden war, schien ihr Vergnügen zu machen; und der doppelt belustigte Hippias gestand, daß sein junger Freund einen sehr guten Gebrauch von seiner Einbildungskraft zu machen gelernt habe.

Agathon gab zu, daß die Abwechselung, wozu ihn Hippias aufmuntre, für einen müßigen Wollüstling ganz angenehm sein möge, der aus dieser Art von Zeitvertreib das einzige Geschäfte seines Lebens mache. Er behauptete aber, daß diese Art von Leuten niemalen erfahren haben müßte, was die wahre Liebe sei.

"Und wie hätte ichs anders machen können, meine Gebieterin?" fragte die kleine Tänzerin. "Du hättest den Charakter annehmen sollen, den ihr die Dichter geben, und hast dich begnügt dich selbst in ihre Umstände zu setzen." "Was für ein Charakter ist denn das", erwiderte Psyche. "Einer Spröden", sagte der weise Hippias; "das ist der Lieblings-Charakter des Callias."

Mit allen seinen Vorzügen war Agathon doch in eben dieser Klasse, und es ist also kein Wunder, daß er, ungeachtet der tiefen Betrachtungen die er über seine Unterredung mit dem Hippias bei sich selbst anstellte, sehr weit entfernt war, die Gedanken zu erraten, womit dieser Sophist itzt umging, dessen Eitelkeit durch den schlechten Fortgang seines Vorhabens, und den Eigensinn dieses seltsamen Jünglings weit mehr beleidiget war, als er sich hatte anmerken lassen.

Agathon war nun also ein Hausgenosse der schönen Danae, und entfaltete mit jedem Tage neue Verdienste, die ihm dieses Glück würdig zeigten, und die seine geringe Achtung für den Hippias ihn verhindert hatte, in dessen Hause sehen zu lassen.

Die Laune eines Dichters, die Treue einer Buhlerin, und die Freundschaft eines Hippias, sind vielleicht die drei unzuverlässigsten Dinge unter allen in der Welt; es wäre denn, daß man die Gunst der Großen für das Vierte halten wollte, welche gemeiniglich eben so leicht verloren als gewonnen wird, und mit den Gunstbezeugungen gewisser Nymphen noch diese ähnlichkeit hat, daß derjenige, welcher unvorsichtig genug gewesen ist davon zu kosten, einen kurzen Traum von Vergnügen gemeiniglich mit langwierigen Schmerzen bezahlen muß.

"Ich habe", versetzte Hippias, "keine Ansprüche an eine lebhaftere Einbildungskraft zu machen als Zeuxes und Aglaophon, welche sich nichts vollkommners zu erfinden getrauten als Danae. Welche schöne Gelegenheit zu einer neuen Verwandlung, wenn ich Jupiter wäre!" "Und was für eine Gestalt wolltest du annehmen, um zu gleicher Zeit meine Sprödigkeit und deine liebe Gemahlin zu hintergehen?

Wort des Tages

ibla

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