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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Der Pastor muß ja bald kommen. FRAU HILSETH. Zieht es Fräulein denn nicht da am Fenster? REBEKKA. Ja, ein wenig. Machen Sie lieber zu. Aber ist das nicht der Pastor .. der da drüben? Wo? Daß er uns hier nicht sieht. Denken Sie, Fräulein, er schlägt wieder den Mühlweg ein!

Es dürften wohl solche Leute sein, Fräulein, von denen mans am wenigsten gedacht hätte. Nun, das stellen Sie sich doch bloß so vor, Frau Hilseth. Denn bestimmt wissen können Sie sowas doch nicht. FRAU HILSETH. So, Fräulein meint, ich könnts nicht wissen? Na, ob ichs wissen kann! Nämlich, wenns denn absolut heraus muß, ich bin selber mal mit 'm Brief bei Mortensgaard gewesen. Nein, wirklich!

REBEKKA, wie im ersten Akt gekleidet, steht am Fenster und besprengt und ordnet die Blumen. Ihre Häkelei liegt auf dem Lehnstuhl. FRAU HILSETH geht mit dem Flederwisch in der Hand umher und stäubt die Möbel ab. 'S ist merkwürdig, daß der Herr Pastor heut so lange oben bleibt. FRAU HILSETH. O, das tut er doch öfter. Aber nu kommt er gewiß bald runter. REBEKKA. Haben Sie ihn gesehn?

FRAU HILSETH. Den Reisekoffer! REBEKKA. Ja; wissen Sie, den braunen mit Seehundsfell überzognen. FRAU HILSETH. Jawoll. Aber mein Gott, will Fräulein denn verreisen? REBEKKA. Ja, Frau Hilseth, ich verreise. FRAU HILSETH. Und schon so bald! REBEKKA. Sobald ich gepackt habe. FRAU HILSETH. Hat man je sowas gehört! Aber Fräulein kommt doch bald wieder? REBEKKA. Ich komme nie wieder. FRAU HILSETH. Nie!

FRAU HILSETH. Du lieber Gott, Fräulein, was wär denn gegen Ihnen groß zu sagen! Für 'ne Alleinstehende, denk ich mir, ists nicht so leicht, Stand zu halten... Wir sind ja doch alle Menschen, Fräulein West, alle mit 'nander. REBEKKA. Sehr wahr, Frau Hilseth. Wir sind alle miteinander Menschen. Wonach horchen Sie? O Jesses, ich glaub, da kommt er grad!

REBEKKA. Und wer, meinen Sie, konnte das gewesen sein. FRAU HILSETH. O, ich weiß schon, was ich weiß. Aber Gott behüte meine Zunge ... In der Stadt, da gibts 'ne gewisse feine Dame, die hm! REBEKKA. Ich sehs Ihnen an, Sie meinen Frau Kroll. FRAU HILSETH. Ja die, das ist eine! Gegen mir war sie immer hochnäsig. Und auf Ihnen hat sie auch nie 'n gutes Auge gehabt.

Ihr Mantel und ihr Hut sowie der gehäkelte Wollshawl hängen über der Sofalehne. FRAU HILSETH kommt von rechts. Ja, Fräulein, nu sind also die Sachen alle 'rausgetragen. Sie stehn im Küchengang. REBEKKA. Gut. Und dem Kutscher haben Sie doch Bescheid gesagt? FRAU HILSETH. Jawoll. Er fragt, wann er mit den Wagen hier sein soll. REBEKKA. Ich denke, so gegen elf. Der Dampfer geht um Mitternacht ab.

Aber Herr du mein Gott, was soll denn auf Rosmersholm werden, wenn Fräulein West nicht mehr da ist! Der arme Pastor hatte es nu so schön und angenehm. REBEKKA. Ja, aber, Frau Hilseth, heut hab ich Angst bekommen. FRAU HILSETH. Angst! Jesses, vor was denn? REBEKKA. Ja, mir ist, als hätt ich ganz flüchtig das weiße Roß gesehn. FRAU HILSETH. Das weiße Roß! Mitten am hellichten Tage!

FRAU HILSETH. Ich, Fräulein, meine, was recht und billig ist. Auf =die= Art und Weise mußt er sich nicht los und ledig machen; auf die nicht. Nun hören Sie mal, Frau Hilseth. Sagen Sie mir offen und ehrlich, warum, meinen Sie, reis ich weg? FRAU HILSETH. Herrgott, Fräulein, das ist ja doch wohl 'n Müssen! Ach ja, ja, ja! Aber meine Meinung ist nun die, schön ist das nicht vom Herrn Pastor.

FRAU HILSETH. Ja, das war 'n schrecklicher Schlag für die arme Frau. Übrigens, glauben Sie nicht auch, Frau Hilseth, es war im Grunde gut für den Herrn Pastor? FRAU HILSETH. Was denn, Fräulein? REBEKKA. Daß keine Kinder da waren. Nicht wahr? FRAU HILSETH. Hm, ich weiß nicht recht, was ich dazu sagen soll. REBEKKA. Sie können mir glauben, es war das beste für ihn.

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