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Neapel, den 10. Juli 1787. Unsere Reise von Rom bis Capua war sehr glücklich und angenehm. In Albano kam Hackert zu uns; in Velletri speisten wir bei Kardinal Borgia und besahen dessen Museum, zu meinem besondern Vergnügen, weil ich manches bemerkte, das ich im ersten Mal übergangen hatte.

Die von ihm begonnene Biographie des Landschaftsmalers Philipp Hackert, mit dem er in Rom genußreiche Tage verlebt hatte, trat in den Hintergrund durch Goethe's Beschäftigung mit seiner Selbstbiographie, die er unter dem Titel: "Dichtung und Wahrheit aus meinem Leben" in mehrern Bänden herausgab.

Wir hatten uns aus Müdigkeit etwas schlafen gelegt, und da wir wieder erwachten, fanden wir uns in Gesellschaft einer angenehmen Familie, die in dieser Gegend wohnt und hierher gekommen war, um uns ein Mittagsmahl zu geben; welche Aufmerksamkeit wir freilich Herrn Hackert schuldig sein mochten, der sich aber schon entfernt hatte.

Caserta, Donnerstag, den 15. März. Hackert wohnt im alten Schlosse gar behaglich, es ist räumlich genug für ihn und Gäste. Immerfort beschäftigt mit Zeichnen oder Malen, bleibt er doch gesellig und weiß die Menschen an sich zu ziehen, indem er einen jeden zu seinem Schüler macht.

In Neapel wird der König ein Museum bauen lassen, wo alles, was er von Kunstsachen besitzt, das Herkulanische Museum, die Gemälde von Pompeji, die Gemälde von Capo di Monte, die ganze farnesische Erbschaft, vereinigt aufgestellt werden sollen. Es ist ein großes und schönes Unternehmen. Unser Landsmann Hackert ist die erste Triebfeder dieses Werks.

Sogar der Toro Farnese soll nach Neapel wandern und dort auf der Promenade aufgestellt werden. Könnten sie die Carraccische Galerie aus dem Palaste mitnehmen, sie täten's auch. Rom, den 27. Juni. Ich war mit Hackert in der Galerie Colonna, wo Poussins, Claudes, Salvator Rosas Arbeiten zusammen hängen.

Auf der Platte eines großen Steins, eben in jenem von Hackert gewählten Punkte, saß Berthold eines Tages, den Entwurf des großen Bildes nach der Natur vollendend. »Wohl getroffen in der Tatsprach es neben ihm. Berthold blickte auf, der Malteser sah in sein Blatt hinein, und fügte mit sarkastischem Lächeln hinzu: »Nur eins habt Ihr vergessen, lieber junger Freund!

Das große, wohlgelungene, allgemein bewunderte Bild hatte ihm Mut gemacht, das Gegenstück zu beginnen. Einen der schönsten Punkte in Neapels reicher Umgebung wählte Hackert selbst aus, und so wie jenes Bild den Sonnenuntergang darstellte, sollte diese Landschaft im Sonnenaufgang gehalten werden. Berthold bekam viel fremde Bäume, viele Weinberge, vorzüglich aber viel Nebel und Duft zu malen.

Will man jene Böcke in Bettfüße verwandeln, so geht man zum Tischler und borgt so viel Bretter, als nötig sind, gegen eine gewisse Miete. Der große Juchtensack, den uns Hackert geliehen, kam diesmal sehr zugute und ward vorläufig mit Häckerling angefüllt. Vor allem aber mußte wegen des Essens Anstalt getroffen werden.

Diese löbliche Anstalt aber schreibt sich eigentlich von Philipp Hackert her, welcher höchst geschmackvoll die wirklichen Aussichten zu zeichnen und auszuführen wußte. Künstler und Liebhaber, Männer und Frauen, Alte und Junge ließ er nicht ruhen, er munterte jeden auf, nach seinen Gaben und Kräften sich gleichfalls zu versuchen, und ging mit gutem Beispiel vor.