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Hopfgarten sah ihn überrascht und verwundert an; der Mann trug allerdings einen sehr anständigen, braunen, langen Rock von feinem Tuch, eine schneeweiße Halsbinde, blank gewichste Stiefeln und einen breiträndigen, schwarzen Filzhut, wie die Anderen, aber das Gesicht war nicht zu verkennen, und, wenn einmal gesehn, nicht wieder zu vergessen.

Porträtskizze Es ist mir, als sähe ich ihn vor mir, den Prinzen von Homburg. Er ist in das Kostüm seiner Zeit gesteckt worden, und nun bildet er sich etwas ein auf die Farben, die er trägt, ein scheinbar so eitler Fritze ist er. Übrigens ist er ein Talent, er kann reden, und das ist wiederum etwas, worauf er sich etwas einbildet. Er hat hohe, glänzend gewichste Stiefel an den gespreizten Beinen und, Donnerwetter, ritterliche Handschuhe an den Händen, das hat nicht jeder, ein einfacher Bourgeois zum Beispiel kann das nicht haben. Auf dem Kopf hat er eine Perücke, sein Schnurrbart ist fabelhaft geringelt, das allein bürgt für den künstlerischen Erfolg. Er braucht jetzt nur noch ärgerlich mit seinem Soldatenbein auf den Boden zu stampfen, um alle übelwollenden Kritiken wegzufegen, er tut's, und von diesem Augenblick an ist dieser Herr Prinz von Homburg ein gottbegnadeter Künstler. Übrigens hat er seine Rolle auswendig gelernt, reiner Überfluß, sich die Stellen gemerkt, wo sein ganzes prinzlich homburgisches Wesen zum Durchbruch kommen soll, absoluter Mangel an Kunstunbewußtheit. Er braucht nichts zu können, ja, es ist sogar gut, wenn er nichts kann, der echte Schauspieler ist nicht fürs Lernen, denn er hat's von der Geburt her. Das ist es ja, was diesen hohen Beruf von den übrigen Erdenberufen rühmlich unterscheidet: Man stiefelt einfach in Stiefeln hervor, rasselt mit dem Degen, macht eine Geste und heimst Beifall ein. Das sind keine so einfachen Menschen, die sagen können: Nun denn auf deiner Kugel, Ungeheures

Im Stübchen des Hausknechts sah es aus wie in einem Lazarett. Auf dem Tische lagen Haufen von Scharpie, gewichste Fäden, Binden, alles was in der Apotheke an Verbandszeug vorrätig gewesen war. Homais hatte das alles eigenhändig vorbereitet, sowohl um die Leute zu verblüffen als auch um sich selbst etwas vorzumachen. Karl führte den Einschnitt aus. Ein platzendes Geräusch.

Er trug vor allen Dingen ein schneeweißes geplättetes Hemd, das er sich für diesen Moment besonders aufgespart, dann eben solche Hosen mit Strippen, spiegelblank gewichste Stiefeln, eine sehr buntfarbige helle Piquéweste mit rothen Glasknöpfen, einen blauen Frack mit blanken Metallknöpfen, eine sehr dicke blau- und rothseidene Cravatte mit entsprechenden Vatermördern, und einen höchst modernen, sorgfältig gebürsteten Seidenhut auf dem Kopf, den er nur manchmal abnahm, sich in dem darin befindlichen kleinen Spiegel anzusehn, dann die steinbesetzten Hemdknöpfchen ein wenig mehr zurecht rückte, die goldene Uhrkette mit dem großen Carniol als letzte Vollkommenheit etwas weiter herauszog, und schließlich vollständig mit sich zufrieden war.

Lautes Stimmengewirr schlug uns entgegen, als wir an jenem Abend über die gastliche Schwelle traten. Es verstummte jählings, sobald die Türe vor uns aufging. Sie haben eben von uns gesprochen, dachte ich unwillkürlich. Ich wurde vorgestellt und aufs Sofa gezogen. Auf dem Tisch davor stand eine blendende Petroleumlampe. Neben mir saß eine große, dicke Dame, die sich nicht anlehnen konnte, weil sie zu eng geschnürt war. Sie war selbstbewußt wie anerkannte Schönheiten, warf ihre braunen Augen siegessicher umher und behandelte mich sehr gnädig. Ein Herr mit einem schwarzen Vollbart, der wie gut gewichste Stiefel glänzte, rückte ihr mit seinem Stuhl immer näher und schlug sich bei jedem Witz, den er erzählte, schallend auf die Schenkel. Er versuchte, auch mich ins Gespräch zu ziehen. »Sie sind ja, Gott Lob, auch eine vorurteilslose Frausagte er und zwinkerte vertraulich mit den Augen. Ich wandte mich ostentativ zur anderen Seite den Damen zu, die Frau Bebel an den Tisch führte. Aber die Unterhaltung blieb an den oberflächlichsten Phrasen kleben. Dazwischen hörte ich mit halbem Ohr das Gespräch der beiden neben mir. Seine Witze wurden immer eindeutiger, in irgend einer Friedrichsstraßen-Bar mochte er sie nicht anders erzählen. Endlich ging's zu Tisch; ich hatte den Ehrenplatz neben Bebel. Man sprach über die lieben Mitmenschen genau wie bei den »sauren Möpsen« schrecklichen Angedenkens, die ich in den verschiedenen Garnisonen meines Vaters hatte mitmachen müssen, und an Stelle von Regiments- und Manövergeschichten über interne Parteiaffären. Da ich nichts von ihnen verstand, konnte ich die Gesellschaft um so mehr beobachten; die Damen waren sehr erhitzt, und wenn der Nachbar eine Bemerkung machte, kicherten sie unaufhörlich. Die Hausfrau ging von einem zum anderen, um zum Essen zu nötigen. Ich fing an, mich zu amüsieren, nicht mit den Gästen, sondern über sie, und schämte mich doch wieder, daß meine Beobachtung so kleinlich an lauter